Mut und Demut: Thomas Göllers Sicht auf unternehmerischen Erfolg

Im Unternehmer Academy Podcast beenden wir eine kleine Reihe, in der wir Interviews mit Thomas Göller aus anderen Podcasts präsentiert haben. In der aktuellen Episode wird Thomas Göller als “Schattenspringer” vorgestellt. Er spricht darüber, was Erfolg für ihn bedeutet, wie er seinen Weg als Unternehmer gemeistert hat und welche schwierigen Entscheidungen ihn am meisten geprägt haben.

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Inhalt der Episode

Im Unternehmer Academy Podcast wird Thomas Göller, erfolgreicher Unternehmer, Berater und Mentor, vorgestellt. Er teilt inspirierende Einblicke in seine langjährige Karriere, in der er nicht nur mehrere IT-Unternehmen mit erheblichem Umsatz aufgebaut, sondern auch über tausend Unternehmer und Selbstständige unterstützt hat. Göller definiert Erfolg als “den Grad und die Art der Zielerreichung”, wobei er betont, dass Erfolg nicht nur materiell messbar ist, sondern auch durch die ethische Umsetzung der Ziele bestimmt wird. Besonders wichtig sei, dass jeder Mensch – bewusst oder unbewusst – Ziele hat, die ihn antreiben. Gaby S. Graupner erfragt seine wertvollen Einsichten und Erfolgsprinzipien für Unternehmer und Selbstständige. Thomas teilt mit den Zuhörern, dass der beste Rat, den er je erhalten hat, das „über den Tellerrand schauen“ ist. Dies habe ihn gelehrt, offen für neue Perspektiven und Denkweisen zu sein – von technischen Fakten bis hin zu spirituellen Einsichten. Er betont die Wichtigkeit, sich selbst zu hinterfragen und sich stetig weiterzuentwickeln.

Göller berichtet über einen der größten Schattensprünge seiner Karriere: den Verkauf seiner erfolgreichen Unternehmen, um sich auf seine Beratertätigkeit zu konzentrieren. Diese Entscheidung, sich von materiellen Erfolgsmaßstäben zu lösen, fiel ihm schwer, führte aber zu einer tieferen Erfüllung.

Abschließend gibt Thomas den Rat, mutig zu bleiben und den richtigen Zeitpunkt für mutige Entscheidungen zu erkennen. Unternehmer sollten sich der Balance zwischen zu viel und zu wenig Mut bewusst sein. Der Podcast bietet eine inspirierende Mischung aus persönlichen Erfahrungen, strategischen Empfehlungen und der Aufforderung, sich selbst und das eigene Geschäftsmodell ständig zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Für Unternehmer ist der Podcast eine wertvolle Quelle, um über Erfolgsdefinitionen, persönliche Entscheidungen und gesellschaftliche Verantwortung nachzudenken.

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Gemeinsam mit Ihnen nimmt sich Thomas Göller circa eine Stunde Zeit. In diesem intensiven Meeting klären Sie zusammen:

Im Anschluss entscheiden Sie in Ruhe, ob Thomas Göller etwas für Sie tun kann. Und Ihr Mentor Thomas Göller entscheidet, ob er Sie als Klient oder Klientin begleiten möchte,

Natürlich findet dieses Gespräch ohne jede Berechnung und völlig unverbindlich statt.

Und noch was: Teilen Sie diese Episode gerne mit Ihrem Netzwerk!

Transkript zu dieser Episode

Volker

Werbung.

Sprecher 3

Was passiert, wenn der Chef oder die Chefin eine Auszeit nimmt und die Angestellten auf sich allein gestellt sind? Christian Pugelsheim und Michael Habeckhorst beschreiben in ihrem Buch Radikal Weg: Die Herausforderungen für Unternehmer und Mitarbeiter, welche Vorbereitung notwendig ist und worauf unbedingt zu achten ist bei einer Auszeit. Radikal Weg: Wenn der Chef ein Jahr Auszeit nimmt und das Unternehmen dennoch funktioniert. Erschienen im Mentoren Media Verlag. Www. Mentoren’-verlag. De. Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know’-how Unternehmer mit Erfolg.

Volker

Und auch in dieser Episode des Unternehmer Academy Podcasts gibt es noch mal einen YouTube’-Fund, einen Podcast’-Fund. Diesmal ist Thomas ein Schattenspringer.

Gaby

Unser Schattenspringer der Woche ist Thomas Göller. Er ist Unternehmer und Diplom’-Ingenieur. 1988 hat er sein erstes IT’-Unternehmen gegründet und fünf eigenständige Systeme Erstehungshäuser mit über 30 Mitarbeitern und 15 Millionen D’-Mark’-Umsatz aufgebaut. Er ist ein absoluter Praktiker und er weiß, von was er spricht. Und seit 20 Jahren ist Thomas Göller als Berater und Mentor tätig, hat über tausend Unternehmen und Selbstständige begleitet, ist Dozent der GSA Akademie und außerdem seit zehn Jahren sehr erfolgreich im Mentoring’-Programm der ESA. Er ist einfach der geborene Mentor, anderen Menschen nach vorne zu helfen. Ja, Thomas, unabhängig von den Dingen, die ich gerade so zu deinem Werdegang erzählt habe, kennen wir beide uns ja schon ein paar Jährchen. Und es gibt etwas, was ich ganz besonders an dir schätze. Und das ist so deine Genauigkeit, wenn du so Beantwortung von Fragen Zum Unternehmertum gehen. Du hast dir da unglaublich viel Gedanken gemacht. Und was du auch tust, dir liegen Menschen und ihre Geschäfte, also ihr Fortkommen, ihr Einkommen, ihr Weiterkommen immer sehr am Herzen. Und du setzt dich da auch sehr oft ehrenamtlich ganz viel dafür ein, dass Menschen eben weiterkommen. Machst dir viele Gedanken und erzählst auch durchaus aus deinem eigenen Leben und aus deinem eigenen Erfahrungsschatz, die du vielleicht das eine oder andere gemeistert hast. Und das ist auch einer der Gründe, warum ich dich eingeladen habe weil ich dich da ganz besonders schätze.

Thomas

Vielen Dank. Ja, Gaby, das stimmt. Wir kennen uns tatsächlich, ich glaube, es sind schon elf oder zwölf Jahre. Das ist verblüffend, was unsere gemeinsame Zeit zum Beispiel bei der GSA schafft Das ist immer wieder faszinierend. Ganz toll.

Gaby

Ja, das ist richtig. Jetzt ist meine Frage an dich: Insgesamt gesehen, was bedeutet denn für dich ganz persönlich Erfolg?

Thomas

Dass wir direkt mit dieser Frage starten, ist natürlich großartig, weil das ist, glaube ich, so eine der elementarsten Fragen überhaupt, für mich erst recht, weil es ist sozusagen meine Aufgabe, Menschen in den Erfolg reinzuführen. Mein Claim lautet ja, wir machen aus Menschen mit Know’-how Unternehmer mit Erfolg und dann macht es natürlich Sinn, zu schauen, ja, was ist eigentlich Erfolg? Und Erfolg, das hast du bestimmt schon zig mal gehört und unsere Zuhörer auch. Das ist natürlich viel mehr wie nur Geld oder irgendwie. Aber ich habe mir lange Gedanken gemacht, was es denn tatsächlich ist. Und ich habe so eine Definition gefunden, das ist so ein Satz: „Erfolg ist der Grad und die Art der Zielerreichung. Das ist für mich so diese ultimative Definition, weil da ist so alles drin. Das bedeutet Zielerreichung. Wir brauchen ein Ziel und ich kann eben messen, ob ich dieses Ziel erreicht habe oder nicht. Und wenn ich das Ziel erreicht habe, dann bin ich erfolgreich. Und das ist der Grad der Zielerreichung. Also wenn ich mir z. B. Wünsche, einsam auf einer einsamen Insel zu sein, ohne die materiellen Dinge dieser Welt und eben kein Geld zu haben und meine Ruhe zu haben und das zu 100% erreicht habe, dann bin ich eben auch erfolgreich. Und das ist, wenn ich mir materielle Dinge wünsche und das als Ziel habe und das erreiche, bin ich eben auch erfolgreich. Aber das ist für mich ein bisschen zu eindimensional gewesen lange Zeit und deswegen ist diese Erweiterung mit dazugekommen. Es ist nicht nur der Grad der Zielerreichung, auch die Art der Zielerreichung. Und das bedeutet, wenn ich jetzt mir als Ziel gesetzt habe, sie erreicht zu werden und dass meine Art, das zu erreichen, ein Bankraub wäre, dann halte ich das eben für nicht erfolgreich und nicht für zielführend.

Gaby

Mal abgesehen davon, dass dich diese Aussage mit dem Bankraub natürlich jetzt ja schon fast romantisch macht, kommt jetzt mal eine philosophische Frage von meiner Seite dazu: Heißt das, dass Menschen, die keine Ziele haben, auch keinen Erfolg haben? Das ist natürlich eine sehr philosophische Frage, aber wie siehst du es?

Thomas

Na ja, Das ist tatsächlich so. Ich glaube, dass es niemanden gibt, der kein Ziel hat, in Wirklichkeit. Die Frage ist immer: Wie definieren wir das Ziel? In unserer Branche ist ja so: Wir leben ja von Definitionen und wir sagen dann so, wir kennen das alle, diese smarten Ziele, dass Ziele eben erreichbar sein müssen, terminiert sein müssen. Ich glaube, wenn wir das auf die Art definieren, dann gibt es sicherlich jede Menge Menschen, die keine Ziele haben. Aber so das Ziel, glücklich zu sein, das ist vielleicht nicht definiert, aber Ein erfülltes Leben zu führen, einen Sinn im Leben zu entdecken. Ich glaube, das sind sehr wohl Ziele, die Menschen haben, ohne dass sie sich jetzt in einer genauen exakten Definition darüber Gedanken gemacht haben.

Gaby

Also du glaubst auch oder bist auch überzeugt davon, dass alle Menschen auf irgendeine Art und Weise, und sei sie nicht lehrbuchhaft, aber grundsätzlich Ziele haben und mit Zielen auch leben. Vielleicht sogar bis dahin, wie du es gerade ausgedrückt hast, dass es ihnen selber gar nicht bewusst ist.

Thomas

Genau. Wir versuchen ja mit unserer Arbeit das immer so zu machen, dass wir das definieren, es eben greifbar zu machen, es steuerbar zu machen. Aber natürlich gibt es viele Leute, da würde man jetzt oberflächlich sagen, die leben vor sich hin. Ich glaube das nicht. Also wenn jemand nicht krank ist, im Sinne vom psychisch krank, irgendeine Pathologie hat, dann hat jeder so ein Ziel. Und das sind so ganz große Sachen. Da wissen wir oft nicht, ist es eine Vision oder ist es ein langfristiges Ziel? Das muss nicht definiert werden. Aber wie gesagt, glücklich sein, Sinn erfüllt leben, Sinn erfüllt arbeiten, glückliche Beziehungen. Und wenn man das dann führt, wenn man so am Sterbebett sagen kann: „Ja, das war schon ganz okay, ich glaube, dann hat man sein Ziel erreicht.

Gaby

Gibt es denn Menschen, die dich mit ihren Lebensgeschichten oder Schattensprünge beeindruckt haben?

Thomas

Oh ja, ich meine, du hast ja vorhin gerade eben gesagt, dass mich Menschen sowieso total faszinieren. Und es gibt eine ganze, ganze Menge an Menschen, die mich jeden Tag faszinieren Ein Beispiel, was mir einfällt, weil dein großartiger Podcast ja auch Schattensprünge heißt: Ich habe eine wunderbare Klientin, Katja Kerschgens, die schon bei dir war. Und wenn man sich das anhört und sieht, Sie hat ja einen unglaublichen, unglaublich seit 25 Jahren eine Diagnose MS und hat ein Leben gehabt, wirklich mit unglaublich vielen tollen Sachen, war Schlagzeugerin, war Journalistin und, und, und kriegt ständig von dem Schicksal mit dieser furchtbaren Diagnose rechts und links ins Gesicht geschlagen und meistert das mit einer unglaublich positiven humorvollen Art, die auch immer wieder, wo man merkt, das ist nicht aufgelöst, wo man immer wieder durchblitzen dass ihr das auch schon nicht so ganz leicht fällt. Das ist nicht so oberflächlich. So was z. B. So im Alltäglichen. Aber ich habe natürlich auch Vorbilder, die mich massiv beeindruckt haben. Steve Jobs z. B. Zum Beispiel. Er hat eine unnachahmliche Art – ich glaube, die war wirklich einmalig – über eigene Schatten zu springen. Ich stelle vor, aus der eigenen Firma rausgemottet zu werden und direkt danach die Firma Next zu gründen und in Pizza zu investieren, eine der erfolgreichsten Zeichentrickschmieden überhaupt, dann zu Apple zurückkehrt, das komplette Unternehmen auf links dreht, alles reduziert, Kosten spart und ein Stempel aufdrückt, der so einzigartig ist, dass jetzt heute nach seinem Tod Apple eigentlich Steve Jobs ist und alle sagen: „Wie lange hält das noch vor? Und hoffentlich hält es noch eine Zeit lang vor? Das sind so Dinge im Großen und in Kleinen, aber auch in meiner unmittelbaren Nähe. Also vor drei Wochen hat mich z. B. Meine Frau Ute massiv beeindruckt mit einem Schattensprung, wie du es außen drücken würdest. Wir haben 17 Jahre lang ein tolles Pferd gehabt. Meine Frau reitet jeden Tag oder ist jeden Tag geritten, weil vor knapp drei Wochen ist es wirklich völlig unerwartet und plötzlich gestorben. Wir mussten uns einschläfern lassen, am Abend noch geritten, alles total gesund und munter und wie das bei Pferden so ist, eine Kolik, vier Meter Darm abgestorben. Der Tierarzt macht unser Pferd auf, sozusagen. Sie war dann mit noch ganz guter Dinger und hat gesagt, vielleicht das klappt schon. Der Arzt kommt raus und sagt, die Situation. Und sie sagt, ohne zu zögern. Und dazu muss man wissen, ich weiß, das kann man wahrscheinlich auch nachvollziehen, wie so eine Frau, wie die Ute ihr Pferd geliebt hat. Unfassbar. Und die sagt, ohne zu zögern „Lassen Sie ihn gehen. „das verdient ihr. Das war sehr, sehr beeindruckend, weil ich hab das nicht für möglich gehalten. Und sie hat gesagt, sie hat sich immer schon Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn was passiert. Und das ist halt eine extreme Form von Liebe, dann auch zu sagen: „Ich stelle meine eigenen Bedürfnisse zurück und spring massiv über meinen Schatten und sie haben ihn gehen lassen. Das sind so Geschichten, die mich beeindrucken.

Gaby

Ja, du hast mir die Worte aus dem Mund genommen. Das ist eben diese Liebe, wenn man die eigenen Bedürfnisse, die eigenen Wünsche dann eben hinten anstellt und sagt: „Nein, was ist denn jetzt wirklich für diesen Menschen oder für dieses Tier das Wichtigste?, und dann entsprechend handelt. Und das ist sicherlich ein großes Zeichen von Liebe. Ja, Katja hast du auch erwähnt, die ich ja auch ganz gut kenne und das sind schon so Beispiele, wo wir sagen, wir haben in der Nähe viele Beispiele, aber wir Und man kann natürlich auch in die Ferne gucken, mit Steve Jobs und haben immer wieder Menschen, die einem vielleicht auch so die kleinnötigen Schupse und Ideen geben, damit man weitermacht. Apropos Schups: Wann bist du denn aus deiner Sicht über deinen Schatten gesprungen? Was war eine deiner besten, oder vielleicht auch schmerzlichsten, oder vielleicht einfach auch schwersten – muss nicht unbedingt ganz schmerzlich sein, aber schweren Entscheidungen –, wo du sagst, hier bist du wirklich mal über deinen Schatten gesprungen?

Thomas

Ja, da gibt Das ist bestimmt viele Sachen und dann sind wir wieder bei deiner vorhergehenden Frage: Sind es die kleinen Dinge, sind es die großen Dinge? Und wie bewerten wir das? Aber, dir eine konkrete Antwort zu geben. Weißt du, ich habe mich 88 selbstständig gemacht und Das war nie der Plan ursprünglich, aber das hat sich so ergeben. Da können wir auch mal bei anderen Gelingern vielleicht ausführlich drüber sprechen. Das ist, glaub ich, eine sehr spannende Geschichte und das hat sich dann sehr, sehr schnell, sehr positiv entwickelt. Ich hatte dann Mitte der 90er Jahre fünf Systemhäuser, lauter einzelnen GmbHs. Ich habe ein großes Schulungszentrum, riesengroß. Ich habe eine Holding. Ich habe Mitte der 90er Jahre angefangen, Unternehmen zu beraten. Das heißt, ich hatte dann irgendwo Ende der 90er acht Unternehmungen, acht Firmen. Und ich musste dann irgendwie 2001 erkennen, dass das zu viel war, dass ich mich da übernommen habe. Und das war eine schwierige Phase, weil das hat auch was für mich mit Status zu tun gehabt und Privileg gehen und jeder hat gesagt: „Mann, du, der erfolgreiche Unternehmer mit so vielen Dingen ist ja unfassbar. Wie machst du das alles? Und ich hab gedacht: „Ja, uga uga, ja toll. Natürlich mache ich das. Und dann diese Entscheidung zu treffen, sich überhaupt für eine Sache zu entscheiden, Was mache ich denn weiter? Und das Loslassen. So dieses, als ich das erste Unternehmen gegründet habe, das erste Systemhaus, da war nicht die Idee, das irgendwann zu verkaufen, sondern das mein Leben lang zu machen, größer zu machen und so. Und dann hatte ich dieses Kaufangebot Gut, für die fünf Filialen. Das Schulungszentrum hatte ich verkauft und hatte dann dieses Kaufangebot. Der Käufer wollte eigentlich nur zwei dieser Filialen haben und ich hab dann lange überlegt und meine Frau hat mir da auch schon geholfen und hab gesagt, also wenn, dann Dann verkauft sie alle. Und dann sagt sie: „Alle? Wer bin ich dann noch? Also wie definiert man sich sozusagen selber, dass ich da wirklich alle Unternehmungen verkauft habe und dann gedacht habe: „Ja, ich hab natürlich viele Beratungen gemacht, aber kann und will ich davon leben? Was ist das Und so ein Ladengeschäft, so ein System, das kannst du vorzeigen. Da hast du was Materielles. Heute bin ich Berater. Ja, ist das was? Kann man das sagen? „ah, du berätst. Okay, du hast also nichts, was man anfassen kann, was man in Probe fahren kann, wo man mal schütteln kann, mal … Es ist immateriell und das war für mich schon eine schwierige Entscheidung. Da musste ich auch über meinen Ego’-Schatten springen. Ja, ich glaube, in der Retrospektive, das war eine meiner schwersten Entscheidungen. Aber da gibt es natürlich viele, viele Dinge, die man da auflisten könnte. Aber ich glaube, so im Unternehmenskontext war das am schwierigsten, da loszulassen.

Gaby

Und die Werte woanders zu suchen, nicht die materiellen, ne? Ja, ja. Weil du bestehst ja aus mehr Werten als dem, was du in der Hand hast.

Thomas

Ja, natürlich. Man hat angefangen mit dem kleinen Auto aus Zufunhausen, was ich damals gehabt habe, und jeder gesagt hat: Ja, klar. Natürlich musste so ein Auto fahren. Der hat ja auch so viele Firmen. Und so dieses … Deine erste Frage war: Was bedeutet Erfolg? Bedeutet Erfolg, viel Geld zu haben, tolle Autos zu fahren, als Mann tolle Frauen zu haben, von den Frauen angehimmelt zu werden. Keine Ahnung. Ja, für mich war das damals Erfolg oder eine Art von Erfolg. Das sehe ich heute halt ein bisschen anders. Und diesen Schritt, das war schon, ja, ich glaube, über Schatten gesprungen, ist der schon fast ein bisschen ahnlos.

Gaby

Okay. Wenn du das jetzt alles gemeistert hast und wir sind ja auch beide schon in der goldenen Mitte unseres Lebens. Wovon bist du denn in deinem Leben dankbar, rückblickend?

Thomas

Also Dankbarkeit ist ein ganz, ganz wichtiges Grundprinzip meines Lebens. Ich bin für ganz, ganz viele Dinge dankbar. Ich bin auch für die schlechten Erfahrungen dankbar. Aber ich glaube, deine Frage wäre eher so: Für welche guten Dinge bin ich dankbar? Und da gibt’s natürlich eine Geschichte oder eine Sache, die extrem ist. Das ist natürlich meine Frau, die mich extrem unterstützt, auch in allen Zeiten, – wie das bei jedem Menschen so ist. Es gibt natürlich tolle Hochs, aber eben auch Tiefs. Und da so wirklich ohne Fragen, ohne irgendwelche Zweifel, so bei mir zu stehen, das ist schon genial und das war schon eine geile Entscheidung, sie damals zu heiraten, weil ich hab’s ja gerade so ein bisschen angedeutet: Ich hatte so ein Leben, ja, wie sagt man? Würde man heute sagen? Keine Ahnung. Lebe man Also ich drücke es mal so: Ich hab heute nicht das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben. Und mit der Heilert meiner Frau hat sich ganz, ganz viel geändert und es hat sich viel geändert und alles, was ich geändert habe, hat sich zum Positiven geändert Deswegen kommt jetzt gleich eine ganz harte Frage.

Gaby

Und zwar: Stellt dir vor, wo ein Bus kommt. Zack, dein letzter Stündlein hat geschlagen. Was hättest du gerne noch gemacht? Was vermisst du noch?

Thomas

Ich mache mir da manchmal Gedanken drum. Da gibt es ja auch diese Bucket List und diese schönen Mauern, wo man was hinschreiben kann. Ich vermisse ganz, ganz wenig. Wenn ich so denke: Mann, was hab ich alles an Erfahrungen gesammelt? Wo durfte ich „Das kann jetzt nicht überall schon sein? Welche Reisen durfte ich machen? Was für tolle Leute durfte ich kennenlernen? Und ich erwische mich manchmal dabei: „Darf man so denken? Muss man nicht irgendwas Großes haben, wo man denkt, wenn der Bus kommt: „Was hättest du jetzt noch gerne gemacht? Macht Macht einem das träge oder vielleicht sogar lebenschmüde, wenn man sagt: „Nein, ich bin unglaublich dankbar, dass alles da war? Deswegen ist die Frage nicht so ganz einfach zu beantworten. Das Wichtigste ist für mich und ich glaube, habe ja ein bestimmtes Glaubenswerk meinen Schaffen herum geschaffen. Und das, was ich denke, ist, ich bin noch nicht so weit, wie es meiner Vision entspricht. Ich habe noch nicht genügend Unternehmer geholfen, weltweit erfolgreich erfolgreich zu werden, weil ich glaube, wir brauchen eine andere Gesellschaft. Und momentan, das macht mir ganz, ganz viel Angst, was uns herum passiert. Das ist ein völlig neues Gefühl. Ich habe in meinem Leben, glaube ich, noch nie Angst gehabt und momentan erlebe ich das erste Mal Angst. Und dann merke ich, okay, du musst noch mehr Gas geben, du musst noch mehr tun, weil ich glaube, dass unsere Gesellschaft eigenständige, verantwortungsvolle Unternehmer braucht, damit da diese Kriegsspiele, diese rechten Nummern, die gruselig sind, dass das wieder in die bessere Richtung geht. Und das wäre so was, wo ich sage, vielleicht habe ich da noch nicht genug gemacht.

Gaby

Du sagst gerade, es gibt jetzt im Augenblick Dinge, die dir Angst machen. Du hast das so ganz nebenbei erwähnt mit die ganzen Orientierungen in Richtung rechts und so weiter. Kannst du dir vorstellen, dass diese Menschen so sind, weil sie auch Angst haben?

Thomas

Ja, natürlich. Natürlich. Ich glaube sogar hundertprozentig, dass das so ist. Und deswegen haben wir alle eine Aufgabe Also es nützt ja gar nichts. Deswegen drücke ich mich auch ein bisschen vorsichtig aus. Es nützt ja gar nicht, mit dem Finger hinzuzeigen und zu sagen: „Ihr seid doof oder „Keine Ahnung, „ihr seid falsch. Obwohl ich das für falsch halte, diese Einstellung, heißt das aber nicht, dass die Menschen irgendwas falsch machen in dem Sinne, sondern wir alle haben was falsch gemacht, dass diese Menschen Angst haben, dass diese Menschen sich abgehängt fühlen und so. Das muss man uns alle auf die Nase kleben und auf die Stirn. Und das ist das, was man sich so betroffen macht. Und das ist weltweit. Und überleg mal, wie viel da schiefgelaufen ist. Und wir können mit dem Finger leicht zeigen auf diese Menschen. Aber ich glaube, wie war das mit der Nummer?

Gaby

Einer zeigt vier auf einen sagen, weil ich weiß nicht, wie das ist. Genau.

Thomas

Und das macht mich so betroffen. Und das macht mich Angst, dass wir das nicht in den Griff kriegen. Weil weißt du, worüber wir jetzt gerade reden, das sind ja eigentlich keine neuen Erkenntnisse oder irgendwas, was wir beide jetzt erarbeiten, wo jemand sagt, der uns zuhält: „Ah, wow, tolle neue Das ist irgendwas schon fast Trivial. Und trotzdem schaffen wir es nicht weltweit, egal ob nur Osten oder Westen, wie bei uns hier oder American First oder Ungarn, Afrika, die Dinge in den Griff zu kriegen. Das verstehe ich nicht. Wir schaffen so großartige Dinge. Die Technik erlaubt uns, Dinge, die vor zehn Jahren noch völlig unfassbar sind. Iphone gibt es seit elf Jahren. Unfassbar. Und solche Dinge kriegen wir nicht in den Griff. Und nicht nur das, es wird noch schlimmer. Das ist das, was mir Angst macht. Momentan ist so eine exponentiale Entwicklung drin, die mir echt Sorgen macht.

Gaby

Hast du noch Zuversicht?

Thomas

Ja.

Gaby

Und was macht dich zuversichtlich?

Thomas

Dass ich nicht alleine bin, dass ich nicht alleine mit dem Gedanken bin, dass wenn ich mit Menschen rede, viele sagen: „Ja, wir müssen was tun und nicht mit dem Konjunktiv „müsten, sondern die auch tatsächlich was tun Ganz konkret, da gibt es ganz, ganz viele Beispiele. Und wenn ich eben sage, wir brauchen mehr Unternehmer und ich das dann erkläre, wie ich das meine, dass dann viele auch den Mut haben. Und wie gesagt, dieses Unternehmertum. Stell dir mal vor, wir hätten in Afrika mehr Unternehmer, mehr Möglichkeiten, mehr Optionen, was wir alles erreichen könnten. Und da bin ich ja nicht der Einzige. Ich glaube, das ist für mich das wichtigste Ziel, aber ich schreib mir nicht auf die Fahne, der Einzige zu sein, der daran glaubt Deswegen, ich bin vom Prinzip, also aus Prinzip her optimistisch. Und deswegen, ich versuche da wirklich, diese Angst wahrzunehmen, zu fragen: Was macht das mit mir? Was bedeutet das für mich? Und dann zu sagen: Hey, du glaubst doch an die Welt. Du glaubst an das Gute im Menschen. Du glaubst an die Chancen, die wir haben. Was kannst du jetzt persönlich dazu beitragen, dass es besser wird? Und ich Ich glaube, dass wir das schaffen können.

Gaby

Jetzt hast du ja schon einige deiner Überzeugungen, die du hast, erzählt. Gibt es denn eine innerste Überzeugung, die du hast, wo du so richtig merkst, dass du gegen den Strom schwimmst, dass du trotzdem daran hängst, obwohl viele sagen, das stimmt, das stimmt nicht.

Thomas

Na ja, wenn jemand sagt, ich glaube, dass wir mehr Menschen brauchen, die den Mut haben, echte Unternehmer zu werden, und damit meine ich eben nicht Start’-ups. Meine Start Zum Beispiel ist die Idee bei der Gründung schon, das Ding in drei Jahren zu verkaufen. Das ist sehr materiell gesehen. Hochskalieren, schnell verkaufen. Das ist nicht, was ich mit Unternehmer meine. Ich meine, noch nicht mehr AGs oder mehr Konzerne. Ich glaube sogar, dass die schädlich sind für unsere Gesellschaft. Sondern ich glaube, diese Menschen, die so einen Traum haben und ihr Unternehmertum als Baby bezeichnen, mein Baby, das sind so Begriffe, die mich immer beeindrucken. Und die dann mit ihrer Arbeit tatsächlich, obwohl es vielleicht ganz klein ist, ganz kleines anfängt und die wirklich von Anfang an so denken: Ja, mit der Idee kann man die Welt ein Stück besser machen. So dieser Optimismus. Was kann ein einzelner Mensch mit so einem kleinen Unternehmen, wie kann der sich denken, die Welt ein Stück besser zu machen? Und trotzdem gibt es die Menschen und die machen das dann auch. Und das ist so eine Geschichte, wo ich denke, man in der heutigen Gesellschaft, das ist ja fast schon wie ein Outing, zu sagen, ich bin Unternehmer oder ich bin gerne Unternehmer. Wir haben ein Prozent Millionäre in Deutschland. Das heißt, wenn man sagt, ich bin, keine Ahnung, Türke, sonst irgendwas, egal was für eine Geschichte, dann gibt es in Deutschland sieben, acht, zehn Prozent Ausländer, noch mehr, die hier integriert sind. Ganz toll. Dann ist man mit zehn Prozent ist es auch eine Minderheit. Aber wenn ich Unternehmer bin, der Millionär ist, dann gehöre ich zu einer Minderheit, die viel kleiner ist. Und den Mut zu haben und nicht angefeindet zu werden, das fängt bei Kratzern am Auto an, bis hin zu Morden, die passieren. Und das geht durch alle Dinge durch. Alle Branchen, nein, allgemeine Branchen, das meine ich nicht, sondern alle gesellschaftlichen Themen. Also ich wäre natürlich ein Politiker ermordet, was gruselig ist, aber in der Vergangenheit, auch in der Geschichte, immer wieder auch Unternehmer ermordet waren, weil sie für etwas stehen. Und das denke ich: „Mann, wie sind wir hier drauf? Und dafür trete ich halt ein. Und da kriege ich oft gesagt: „Na ja, nein, das funktioniert doch heute nicht mehr, wird doch immer schwieriger und der Staat mit seinen Vorschriften: „Ach nein, lass mal stecken. Und ich denke: „Nein, wir brauchen das.

Gaby

Was ist denn der schlechteste Rat, den du jemals bekommen hast oder bei jemandem anders gehört hast?

Thomas

Ich weiß gar nicht, ob ich die Frage so beantworten will, weil …

Gaby

Du den schlechtsten Rat dann wiederholst, sozusagen. Ja, genau. Okay.

Thomas

Ganz im Ernst, weil ich denke, ich will mich gar nicht damit beschäftigen. Gut, man könnte ja Würde ich sagen, Kopf in Sand, Augen zu, keiner sieht mich, aber ich will es tatsächlich nicht rausmachen. Deswegen für mich … Also wenn ich mir die Frage aussuchen dürfte, die du mir stellst, dann hätte ich mir gewünscht, dass du mich fragst, „Wer war denn der beste Rat, die du bekommen hast.

Gaby

Ja, das Das kommt, das kommt. Sei geduldig. Okay, aber ich finde es auch eine schöne Antwort, mal zu sagen, den will ich nicht sagen, damit das sich nicht weiter in der Welt verbreitet. Das ist ja auch meine Antwort und die ist ungewöhnlicher und wir können das gerne so stehen lassen.

Thomas

Ja, ich meine das mal völlig ernst. Schau mal, was in den sozialen Metings an Baschingen passiert. Teilweise mit Rechten, wo ich denke, ja, natürlich. Wir können jetzt jetzt was harmloses mit der Deutschen Bahn beschäftigen und Ich habe gerade eine Klientin, die war bei der Deutschen Bahn, die mir dann erzählt hat: „Da arbeiten auch Menschen. Und die bemühen sich. Die bemühen sich jeden Tag. Die leben da. Da gibt es Leute, das ist denen ihr Herzblut und die sind völlig Ich verzweifle, dass sie das nicht besser hinkriegen. Dann denke ich: „Nein, lass mal sein mit dem Beching.

Gaby

Finde ich. Okay, gut. Dann kommen wir zu deiner Lieblingsfrage: Was ist der beste Rat, den du jemals bekommen hast?

Thomas

Also das war eindeutig so eine Geschichte, wo jemand, da weiß ich noch, wer das war. Ich würde heute sagen, so ein Lehrer, kann man so was sagen, so ein spiritueller Lehrer?

Gaby

Ja, kann man sagen, klar.

Thomas

Der zu mir gesagt hat: Du musst über den Tellerrand hinaus schauen. Also so hat er es nicht gesagt, wieder meine unzureichende Ausdrucksweise. Er hat einfach gesagt: „Schau über den Tellerrand hinaus. Nicht „Du musst, also im Sinne von …

Gaby

Ja, gezwang.

Thomas

Ja, genau. Er hat gesagt: „Schau über den Tellerrand hinaus. Er hat gewusst, ich bin Ingenieur. Ich bin so technisch’-wissenschaftlicher, war früher schon Physik, Chemie, Mathematik – war ein großes Hobby, heute noch –, Astronomie, Kernphysik. Das sind alles Themen. Und solche Menschen, solche zahlen starken Faktenmenschen, wie ich bin, die denken, sie könnten die Welt erklären. Und so habe ich auch lange Zeit gelebt. Ich hab gedacht, das ist alles mechanistisch, ich kann alles erklären. Und dieser Mensch hat mir gezeigt, dass es eben … Ja, da gibt’s einen schönen Spruch: Der Wissenstand ist immer der neueste Stand der Irrtümer. Jede neue Erkenntnis, die uns revolutioniert, stellt sich im Nachhinein als zwar einen Schritt in die richtige Richtung vor, aber eben nur einen Schritt. Ein Beispiel: Galileo Galilei, so einer meiner Vorbilder, der gesagt hat: „Hey Leute, das ist Quatsch, was ihr da erzählt. Die Erde ist nicht der Mittelpunkt des Universums. Und den Mut gehabt hat, sich da hinzustellen. Und wir wissen heute aus der Wissenschaft, er hat dann ja gesagt, dass nicht die Sonne sich die Erde dreht und die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist, sondern er hat gesagt, die Erde dreht sich die Sonne, aber er hat gesagt, die Sonne ist damit der Mittelpunkt des Universums. Und das ist, wenn man es so betrachtet, mal genauso falsch wie vorher auch. Die Dimension des Universums ist das so minimal diese kleine Verbesserung und wir feiern das so sehr. Das heißt also, es ist immer der neueste Stand der Irrtümer. Und ich habe eben dadurch gelernt hinzuschauen, auch zu östlichen Kulturen und Ideen, zu Zen’-Buddhismus und Und so weiter. Ich habe mir diese Ideen mal angeschaut, das wäre auf jeden Fall unmöglich gewesen und habe dann gelernt, dass es viel, viel mehr Dinge gibt zwischen Himmel und Erde, die es da gibt, die ich nicht erklären kann. Aber ich habe dann gelernt, ich muss auch nicht alles erklären und das macht mich die Idee nötig und ich glaube und hoffe, dass mich das einfach auch toleranter macht.

Gaby

Schöne Idee. Jetzt hast du ja gesagt, dass du eben diesen Rat sehr zu schätzen weißt. Du selber förderst ja Menschen, die Unternehmer sein wollen. Welche Möglichkeiten gibt es, von dir gefördert zu werden?

Thomas

Da gibt es mehrere Dinge. Wir haben das Typische, was momentan sehr viel gebucht wird, nicht immer eins zu eins zu buchen. Und das ist sicherlich sehr spannend, weil ich die Menschen immer über eine sehr lange Zeit begleite, weil ich glaube, dass die Nachhaltigkeit wichtig ist, dass die Umsetzung wichtig wird, dass das Know’-how nur ein kleiner Teil ist sondern diese Begleitung, dieses Mentoring über eine längere Zeit, die Dinge umzusetzen. Aber ich habe ja gesagt, ich glaube daran, dass wir viel mehr Unternehmer brauchen und deswegen gibt es ja auch die Unternehmeracademy. Und am Anfang gab es die nur offline, wo wir gesagt haben, wir holen die Leute rein, wir haben tolle Dozenten mit dazugeholt. Aber wir werden es eben auch so machen, dass wir da ein Online’-Produkt draus machen, sodass sich das viel, viel mehr Menschen anschauen können. Und damit lernen können. Und unser großes Ziel ist es eben auch zu internationalisieren, damit ich meinem Ziel da, dass wir mehr Unternehmer in unserer Gesellschaft bekommen weltweit, eben näher komme.

Gaby

Ich werde mal die URL von in einer Unternehmerakademie in die Show Notes packen, sodass jeder, der sich für das Thema interessiert, da ja mal reinschauen kann, wenn er möchte.

Thomas

Also wir haben dann die Unternehmerakademie, wo wir eben die Inhalte digitalisieren, sodass das eben eine große Anzahl von Menschen eben dann hinterher auch sehen können, auch weltweit, weil das ist ja mein Ziel, dass wir in unserer Gesellschaft überall auch mehr Unternehmer brauchen. Und da geht es eben darum, dass ich glaube, dass das Unternehmer Wo es drei großen Teilen besteht. Das ist die Persönlichkeit. Deswegen werden wir uns da intensiv mit der Positionierung beschäftigen, die eben die Unternehmerpersönlichkeit beinhaltet, mindestens zwei Tage. Dann gibt es eben die Sichtbarkeit Was nützt das, wenn man toll positioniert ist und tolle Ideen hat, tollen Content hat, wenn man gar nicht sichtbar ist? Das ist das, was wir Marketing nennen, wenn wir uns intensiv mit beschäftigen. Und natürlich der dritte Bereich: Was nützt die ganze Sichtbarkeit, wenn wir keine Wirksamkeit haben? Und die Wirksamkeit, die zeigt sich halt im Verkauf, im Sale. Wie geht das? Wie kann man eins zu eins verkaufen? Wie kann man eins zu n verkaufen? Wie kann man das automatisieren? Wie kann man wachsen und skalieren? Was ist der Unterschied? All das sind Themen, die wir in der Unternehmeracademy sehr, sehr intensiv besprechen, mit sehr viel Interaktion mit den Teilnehmern und Zuhörer. Und das Feedback ist wirklich immer grandios und das baut mich auch auf und macht mir Freude, da weiterzumachen.

Gaby

Du bringst Menschen dort ja etwas bei, neue Schritte zu gehen, auch über den Tellerrand zu gucken. Hast du denn einen Glaubenssatz oder eine Meinung, die du in den letzten Jahren geändert hast, wo du dich sozusagen weiterentwickelt hast, wo du weggegangen bist von einer eingefahrenen Spur?

Thomas

Ja, eine ganze Menge Ja, sogar. Ich sage dir mal ein Beispiel. Also ich habe in meinem Leben ganz, ganz viel nach dem Motto gelebt, ganz oder gar nicht. Ich habe das vielleicht sogar physikalisch betrachtet. Ich habe z. B. Gründern, wenn die gründen wollten, gesagt: „Pass mal auf, das ist ein ganz einfaches physikalisches Gesetz. Spring ins kalte Wasser, weil dann ist das, was du tust, 100%. Bleib nicht ein bisschen angestellt. Mach nicht nebenbei. Gründe nicht langsam, weil wenn du du halbtags angestellt bist und Halbtags Unternehmer bist, dann ist beides 50%. Das Angestellten tun funktioniert nicht richtig, weil nur die halbe Kraft da ist und der Unternehmeransatz funktioniert auch nicht richtig, weil nur 50% da ist. Das war aber so, weil ich so bin Und ich habe wirklich gelernt in meinem Leben: „Hey, es gibt Menschen, die sind anders wie du. Weil ich kann mich daran erinnern, ich war in vielen Akademien auch als Dozent tätig. Und wenn ich das erzählt habe, manche Menschen machen das dann und manche eben nicht. Und die haben ja gesagt: „Wir können das nicht. Und ich habe halt gelernt, es gibt Menschen, für die ist der Rat hundertprozentig richtig. Für mich z. B. Wäre der richtig. Und es gibt auch andere Menschen, für die ist der auch richtig, weil die müssen das machen, damit die wirklich… Die brauchen auch so den Druck. Ich bin auch jemand, der braucht ein bisschen Druck, Zeitdruck, Termindruck und dann bin ich gut. Vielleicht kommt das aus der Kindheit, ich kann auch nicht. Ich konnte auch Hausaufgaben noch im Bus machen, Weg zur Schule und so. Also ich kann unter Druck, mit Druck nicht nur gut umgehen, sondern ich bin da eigentlich sogar sehr gut und brauch das so ein bisschen. Andere Menschen, und das ist das, was ich gelernt habe, sind da völlig anders. Die wären dann wie so Kaninchen vor der Schlange und Und das klingt dann so eine Schockstarre, wenn die jetzt nicht wissen, der Sprung ins kalte Wasser, wenn die auf mich hören würden. Heute sage ich das zum Glück nicht mehr so. Und die würden das machen und sind anders von ihrer Struktur her und die kriegen dann Panik, wenn sie nicht wissen, wie soll ich die Miete nächsten Monat bezahlen? Und die müssen das langsam aufbauen. Und das ist so, da habe ich wirklich gelernt, es gibt Menschen, die ticken anders wie du. Oder wie lernen wir? Ich habe in der Unternehmerakademie in den ersten Jahren die so aufgebaut, dass die für mich gepasst hätte. Also mit zwei Dozenten an einem Tag. Ich hab dann gesagt, einmal so Hard Facts, Zahlen, Daten, Fakten, halber Tag, Dreivviertel Tag, den Rest dann so ein bisschen Soft Skills, Emotionen, linke, rechte Gehirnhälfte, wenig Übungen, viel Content, viel Masse, weil ich so lerne. Weil wenn ich irgendwo ein Seminar oder einen Workshop buche, dann will ich von dem Dozenten alles wissen, was der weiß. Ich will Content sammeln. Ich will nicht üben. Das ist für mich verschwendete Zeit, sozusagen. Üben tue ich hinterher im Leben. Ich will alles haben. Und genau so habe ich die Unternehmerakademie am Anfang aufgebaut, dann erschreckt lernen zu müssen. Es gibt Leute, die lernen ganz anders wie du. Die brauchen diese Zeit, die brauchen die Übung. Und zwei Dozenten, zwei völlig unterschiedlichen Dozenten, für die überfordert die. Also da gibt es eine ganze Reihe von Glaubenssätzen, wo du sagst: „Okay, jetzt bist du so alt geworden und darfst jeden Tag noch was Neues lernen.

Gaby

Das ist doch das Schöne daran. Und das zeichnet dich ja auch aus, dass du lernfähig bist.

Thomas

Ja, ich bemühe mich sehr, sehr schnell. Aber das Leben ist da schon sehr gradlenig und zeigt einem: „Schau mal, da hast du noch was zu lernen. Also ob man das will oder nicht, das Leben ist da Sehr straight und sehr gerade aus.

Gaby

Wir kommen jetzt so langsam zum Ende von unserem Interview und da kommt immer dieser Part, wo ich deine Fee bin. Also ich werde jetzt für die nächsten drei Fragen deine Fee sein. Und die erste Frage lautet: Wenn es keine Grenzen und Hindernisse gäbe, weil ich sie als Fee sozusagen aus dem Weg räume, wen würdest du gerne einmal zum Essen einladen und weshalb?

Thomas

Also du hast ja gesagt, das ist eine Fee und das ist jeder Mensch.

Gaby

Ja, ja, jeder. Die Person muss auch nicht im Jetzt und Hier noch sein.

Thomas

Genau, genau. Das war doch mal die Rückversicherung, weil natürlich würde ich mich irre freuen, mit Steve Jobs mal zu Abend zu essen, mal diese Aura einzuatmen und dieses Großartige, weil in seiner Biografie merkt man ja schon, es war nicht die Glanzfigur, sondern der hat sehr wohl Ecken und Kanten gehabt und der war vielleicht auch sozial nicht so ganz verträglich. Viele haben ihn für ein echtes Arschloch gehalten im menschlichen Zusammenhang. Und wie kriegt man diese Kohle unter einen Hut? Wie denkt so jemand? Wie denkt man so groß? Also das wäre schon …

Gaby

Ein Abendessen wert.

Thomas

Das wäre mal mehr als ein Abendessen.

Gaby

Okay, gut. Zweiter Punkt: Ich bin immer noch deine Fee. Wenn du heute Nacht schlafen gehst und tief und fest schläft, schwebe ich über dir, streue ein goldenes Püfferchen und morgen früh, wenn du aufwachst, hast du eine zusätzliche Eigenschaft oder eine neue Fähigkeit. Was hättest du gerne?

Thomas

Also ich hätte gerne wirklich diese Das, was ich vorhin beschrieben habe, diese positive Eigenschaft, unter Druck arbeiten zu können. Das ist zwar ganz schön, aber manchmal wünsche ich mir auch etwas mehr Multitasking’-Fähigkeiten im Sinne von, nicht immer alles zum Schluss machen zu wollen oder zu müssen, ein bisschen mehr Struktur reinzubringen und zu sagen: „Mach die Dinge rechtzeitig. Ich will immer zu viel gleichzeitig.

Gaby

Also Gelassenheit brauchst du?

Thomas

Ja, ich glaube, das ist Das Richtige, wo ich denke: „Ja, okay. Das ist so was, was ganz weit weg ist von mir und da merke ich gerade: „Ja, okay, das wäre in der Tat … und zwar eine positive Gelassenheit und nicht im Sinne von gemütlicher oder weniger tun. Ich will ja viel tun, aber dieses …

Gaby

Ja, ich glaube, dass’- Zuversichtliche Gelassenheit.

Thomas

Ja, genau. Gut.

Gaby

Drittes. Als drittes kriegst du eine Reise von mir, und zwar zurück zu deinem jüngeren Ich. Und das Alter kannst du selber auswählen. Und was würdest du deinem jüngeren Ich warten?

Thomas

Also, als ich mich 88 selbstständig gemacht habe, musst du dir vorstellen, ich habe das erste Ladengeschäft aufgemacht, das Systemhaus, und wir haben die Tür aufgeschlossen und ich war völlig überrascht, dass vor der Tür eine riesen Schlange war. Wir haben damals Computer verteilt, wir haben sie nicht verkauft. Es war total easy. Wir sind überrannt worden. Es war mega erfolgreich und ich habe in diesem Erfolg gebadet und es war toll und habe das Geld ausgegeben. Da so ein bisschen mal auch in die Zukunft zu denken. Und wenn ich denke, es war eine schöne Zeit, aber vielleicht, wenn mir da jemand auf die Schulter geklopft hätte und sagt: „Schau mal, es ist ja toll, dass du so viel Geld hast und so viel Erfolg, aber denk mal auch an andere. Denk mal an dich, denk mal an das Alter. Musst du alles ausgeben? Musst du so protzig durchs Leben laufen? Muss es jetzt wirklich noch eine Uhr sein und noch ein größeres Auto? Das waren so die ersten Jahre. Ich glaube, Mir tut es nicht leid, ich habe tolle Zeit gehabt, aber vielleicht hätte ich da früher, wäre vielleicht früher zu Erkenntnissen gekommen, die teilweise doch sehr schmerzlich viel später erst gekommen sind.

Gaby

Ja, und unser guter Letzt. Die Fee ist jetzt wieder weg. Du weißt, drei Wünsche und dann war’s das. Puff, bin ich wieder davon. Aber wie lautet denn dein letzter Rat, möglichst in einem Satz für unsere Zuhörer? Was möchtest du den Zuhören so aus tiefsten Herzen mit auf den Weg gehen?

Thomas

Ich glaube, das Größte des Geheimnisses des Erfolgs – das war ja deine erste Frage, was ist Erfolg – ist meiner Meinung nach der Mut und auch unterscheiden zu können, was ist der Unterschied zwischen über Mut und wann braucht es den Mut? Und deswegen lautet Mein Rat: „Gleibt Mutig.

Gaby

Schön. Ich finde, das ist ein schöner Abschlusssatz. Ich danke dir von Herzen. Und ja, ich freue mich auf unser nächstes Treffen wieder. Vielen Dank, dass du da warst und dein Wissen mit uns geteilt hast.

Thomas

Ja, Vielen Dank. Das ist natürlich auch immer eine große, große Fähigkeit und da bewundere ich dich, Menschen so durch so ein Interview zu führen, dass sie sich wohlfühlen, nicht ausgefragt fühlen oder verhört fühlen. Das hast du großartig gemacht. Ich habe mich sehr, sehr wohlgefühlt. Vielen, vielen Dank und ich freue mich, wenn wir uns wiedersehen.

Volker

Nächste Woche geht es weiter hier im Podcast.

Sprecher 3

Bleiben Sie mutig. Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know’-how Unternehmer mit Erfolg. Werbung Was passiert, wenn der Chef oder die Chefin eine Auszeit nimmt und die Angestellten auf sich allein gestellt sind? Christian Pugelsheim und Michael Habeckhorst beschreiben in ihrem Buch Radikal weg: Die Herausforderungen für Unternehmer und Mitarbeiter, welche Vorbereitung notwendig ist und worauf unbedingt zu achten ist bei einer Auszeit. Radikal Weg: Wenn der Chef ein Jahr Auszeit nimmt und das Unternehmen dennoch funktioniert. Erschienen im Mentorenmedia Verlag. Www. Mentoren’-verlag. De.