Du oder Sie? – Die richtige Anrede im Business- und Alltagskontext

In dieser Episode des Unternehmer Academy Podcasts sprechen Volker Pietzsch und Thomas Göller über die Frage, wann man “Du” oder “Sie” verwenden sollte. Sie besprechen verschiedene Szenarien aus dem Business- und Alltagskontext und teilen persönliche Erfahrungen und Meinungen zu diesem Thema.

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Inhalt der Episode

In der neuesten Podcast-Folge geht es um die spannende Frage: Du oder Sie? Volker Pietzsch und Thomas Göller diskutieren, wann welche Anrede passend ist und wie sich die Dynamik in verschiedenen Situationen verändert. Sie besprechen verschiedene Szenarien aus dem Business- und Alltagskontext und teilen persönliche Erfahrungen und Meinungen zu diesem Thema.

Sie betonen, dass es keine endgültige Antwort gibt und dass Kontext und individuelle Präferenzen eine Rolle spielen. Aus persönlichen Erfahrungen und Beispielen aus verschiedenen Bereichen, wie Verlagsarbeit und Seminaren, erörtern sie die Dynamik hinter der Anrede. Dabei wird deutlich, dass die Entscheidung oft situativ getroffen wird und dass es keine starren Regeln gibt. Auch der Einfluss von Social Media und der öffentlichen Wahrnehmung wird diskutiert. Trotz der Komplexität des Themas betonen die Gastgeber die Bedeutung von Mut und Offenheit für neue Wege. Sie laden die Zuhörer dazu ein, an der Diskussion teilzunehmen und sind gespannt auf weitere Perspektiven und Erfahrungen.

Keine klare Antwort, aber eine Menge Einblicke!

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Gemeinsam mit Ihnen nimmt sich Thomas Göller circa eine Stunde Zeit. In diesem intensiven Meeting klären Sie zusammen:

Im Anschluss entscheiden Sie in Ruhe, ob Thomas Göller etwas für Sie tun kann. Und Ihr Mentor Thomas Göller entscheidet, ob er Sie als Klient oder Klientin begleiten möchte,

Natürlich findet dieses Gespräch ohne jede Berechnung und völlig unverbindlich statt.

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Transkript zu dieser Episode

Volker

Werbung.

Sprecher 3

Was passiert, wenn der Chef oder die Chefin eine Auszeit nimmt und die Angestellten auf sich allein gestellt sind? Christian Pugelsheim und Michael Habeckhorst beschreiben in ihrem Buch Radikal Weg: Die Herausforderungen für Unternehmer und Mitarbeiter, welche Vorbereitung notwendig ist und worauf unbedingt zu achten ist bei einer Auszeit. Radikal Weg: Wenn der Chef ein Jahr Auszeit nimmt und das Unternehmen dennoch funktioniert. Erschienen im Mentoren Media Verlag. Www. Mentoren’-verlag. De. Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know’-how Unternehmer mit Erfolg.

Volker

Dann starten wir mal in diese Podcast’-Episode Sode ganz förmlich. Grüße Sie, Herr Göller.

Thomas

Grüße Sie, Herr Pitsch. Was ist jetzt los?

Volker

Hört sich komisch an, oder?

Thomas

Hört sich komisch an und fühlt sich komisch an. Wobei witzigerweise, man glaubt es kaum, wir mal eine Zeit lang per se.

Volker

Was, glaube ich, auch normal ist. Also zumindest ist es in meiner Welt relativ normal, dass ich relativ … Also ich komme ja aus diesem Medienbereich, wo sehr schnell geduzt wird. Und ich glaube, im Umfeld von Antenne Meines bin ich immer derjenige, der am längsten irgendwie gesiezt wird. Also nicht im Team, aber so von außen her.

Thomas

Du bist vielleicht der seriöseste unter diesen Menschen im Radio.

Volker

Ich weiß gar nicht. Ich falle halt nicht … Ich finde diese Ja, vielleicht ist es auch Old School. Ich habe keine Ahnung. Ich finde ein bisschen Distanz am Anfang, bis du jemanden so eingeordnet hast und bis du irgendwie weißt, wir ticken vielleicht ähnlich oder wir haben ähnliche Ziele. Ich finde das ganz gut.

Thomas

Also ich finde es ein mega spannendes Thema, was wir uns heute hier ausgesucht haben. Und das ist so viel mal ein Spoiler vorweg: Wir werden nicht zu einem endgündigen Ergebnis kommen können und auch wollen, weil die einzige Antwort ist: Was ist richtig? Also als Überschrift hätte ich jetzt so gesagt: „Du, sie: Was passt wann? Was passt besser? Und die einzige richtige Antwort ist natürlich: Kommt darauf an. Und das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig. Mir fällt da so ein, ich weiß nicht, welcher Krimi das ist. Es gibt so einen Kommissar, der grundsätzlich jeden duzt. Das finde ich mega beeindruckend. Also auch, egal wer das ist, der Staatsanwalt, der Richter, er duzt immer jeden. Weiß nicht, welcher Krimi der darstellt das ist, spielt auch keine Rolle. Aber das ist so eine gewisse Konsequenz und das wird auch immer wieder in diesem Film thematisiert. Daran sieht man, ich finde immer an Übertreibungen, sieht man, wo die Grenzen von etwas sind. Wir haben einen Verlag zum Beispiel, ich bin nicht mit jedem Autor sofort per du, aber wenn wir uns dann persönlich treffen oder so ein Meeting haben oder im Verlagstalk im Wiener Marium, was wir jeden zweiten Dienstag im Monat in Mainz machen oder auf einer Buchmesse oder so was, da sind wir schon relativ schnell per du. Und Witzigerweise unsere Lektorinnen und Mitarbeiter, die sind mit den Autoren sehr schnell per du. Lass uns mal darüber diskutieren: „Was ist denn richtig? Wann ist was richtig? Was ist in welchem Umfeld wichtig? Ich habe im Vorgespräch zu dir gesagt, ich bin da sehr konservativ, lerne aber dazu.

Volker

Mir fallen jetzt so mehrere Situationen ein. Das heißt, wenn du irgendwo in einem Kaffee sitzt, etwas bestellst, dann wirst du hier im Raum meins gerne schnell geduzt. Wenn ich gesiezt werde, dann weiß ich, oh hoppla, da hat jemand mein Alter erkannt.

Thomas

Ja, genau. Ich glaube, in Berlin ist es noch schlimmer. Ich glaube, wird man in Berlin überhaupt noch gesiezt, vielleicht in irgendeinem französischen Gourmet’-Restaurant.

Volker

Du wirst hier in Englisch angesprochen, das hat sich erledigt. Ja, genau.

Thomas

Ja, du, das ist ein guter Einwand, weil im Englischen haben wir es da leichter. Da kommt dieses „werde ich gesietzt oder geduzt aus dem Kontext raus. Das ist immer das gleiche „you. Das „You can say you to me.

Volker

Aber was machen wir jetzt im Business’-Kontext damit? Das heißt, ich kann ja nicht in der Neukundenakquise, wenn ich jemanden anschreibe, gehe ich jetzt mal ganz klassisch, würde ich immer die formale Version nehmen.

Thomas

Ja, ich auch. Aber es gibt natürlich Unternehmen, die haben das anders entschieden. Ikea zum Beispiel. Liegt das daran, dass die vor allen Dingen junge Menschen ansprechen? Also ich fühle mich irritiert, wenn man sagt, in den Social’-Media’-Umgebungen ist es du, Usus. Ja, okay. Ja, ich tue mir schwer damit. Und ganz schwierig wird es für mich, wenn ich angeschrieben werde von jemandem, der mir irgendwas Freundliches verkaufen will, also gar nichts Negatives oder irgendwie Kontakt aufnehmen will und mich bei der ersten Kontaktaufnahme schon per du anredet. Dann zucke ich irgendwie zusammen. Da gibt es die Lösung zum Beispiel, dass mich jemand anschreibt. Und da kennst du das, dass dann im Profil steht „Gerne per du? Es ist eine Hilfe. Ich weiß nicht, ob das sinnvoll ist oder nicht, aber ich empfinde es tatsächlich so ein bisschen als Erleichterung, als Hilfe.

Volker

„gerne per du ist halt hilfreich, insbesondere wenn es Altersunterschiede gibt, die es dann einfach machen, weißt du, weil dann auch der Jüngere einfach die Initiative ergreifen kann.

Thomas

Bei mir kommt halt noch dazu, dass ich halt diese Positionierung als Mentor habe. Und ein Mentor ist, du hast in einem der letzten Podcasts gesagt, ich habe den großen Vorteil, ich habe die Gnade der frühen Geburt, sozusagen, die Gnade des Alters, willst du einen 23′-jährigen Mentor haben? Das war bei unserer Folge, wo wir darüber gesprochen haben, Coach, Trainer, Berater, Mentor, Speaker. Und dann hast du gesagt, ich hätte diesen Vorteil als Mentor. Du erwartest graue Haare, du erwartest ein bestimmtes Alter, du erwartest eine bestimmte Erfahrung. Würdest du jetzt einen Mentor sofort mit „Du anreden? Ist das …

Volker

Nein, nein. Also ich würde jedem, von dem ich glaube, ich kann etwas lernen und er hat eine gewisse Position, wäre ich erst mal förmlich bei jeder ersten Kontaktaufnahme.

Thomas

Es gibt so zwei Dinge, die mir einfallen, solche pauschalen Gerüchte. Was ich mal früher gelernt habe, ist, du sagst halt leichter „Du Arschloch wie „Sie Arschloch. Ja, das ist so ein Spruch, aber ein anderer Spruch, wir waren gerade bei den Trainern und Coaches. Es gibt halt dieses Gerücht, dass unser Unterbewusstsein, wenn es per „Du angesprochen wird, dass du tiefer ins Unterbewusstsein reinkommst, in die Persönlichkeit reinkommst, wenn du Menschen mit „Du ansprichst. Und ich sage immer: „Unser Gehirn ist so hochwertig aufgebaut, so intelligent, dass ich denke: Kann das wirklich sein, dass unser Unterbewusstsein nicht unterscheidet … Also wenn ich per se angesprochen bin, bin ich nicht gemeint und wenn ich per du angesprochen werde, bin ich gemeint. Kann das sein? Es gibt keine einzige Studie, die das belegt. Keine. Irgendeiner hat das behauptet und dann wird das verteilt.

Volker

Ich würde jetzt rein geschichtlich auch dagegen sprechen, weil natürlich Werbung in den 80er oder ansprachen in den 80er 90er Jahren, die waren immer förmlich. Jetzt erzählen wir nicht, dass Akquiseversuche in dieser Zeit alle nicht erfolgreich waren und nicht ins Unterbewusstsein gekommen sind.

Thomas

Ja, es kommt wahrscheinlich auch auf das Produkt drauf an. Ich glaube, deswegen sage ich ja, diese Nummer mit dem Unterbewusstsein, Das ist einfach Käse. Das heißt aber nicht, dass die Einsprache bei Du grundsätzlich falsch ist. Also was Ikea macht, ja, man kann das machen. Das ist dann halt eine Entscheidung. Wenn es ein Versicherungunternehmen macht, ein Versicherungskonzern, ich kriege auf irgendeinem Social’-Media’-Kanal von irgendeiner Versicherung was eingespielt. Ich folge denen nicht und trotzdem, wahrscheinlich, weil ich die Videos immer wieder angucke, kriege ich das immer wieder eingespielt. Die sind gut gemacht, weil Weil die sehr frisch sind, sehr lebendig, ein bisschen provozierend, weil die so Cash’-Statis erzählen, aber so aus dem Leben raus. Also ganz nett gemacht, wo ich denke: „Hey, Versicherungskonzern, gar nicht so schlecht. Die reden immer mit per du, wo ich denke: „Ja, in dem Kontext, so wie Sie es darstellen, dürfen die das. Wenn das eine Darstellung ist: „Wir haben die besten Verträge, wir haben die Konditionen, weiß ich nicht, ob das du passend ist. Und wie schnell kommen wir von dem „sie, wenn wir per „sie anfangen, zu dem „du? Und was ist, wenn ich in Social Media jemanden anschreibe? Ich bin in der öffentlichen Diskussion …Also zum Beispiel habe ich jetzt letzte Woche gehabt, ich beteilige mich ja immer sehr fleißig, weil es auch ein gutes Sichtbarkeitsding ist. Wenn jemand eine Frage hat und ich habe eine Antwort, du kennst ja meinen Prinzip, geben kommt vornehmen, dann gebe ich dem einen Hinweis, einen Tipp, erzähle dem meine Erfahrungen. Erfahrung. So, dann wird in diesem ganzen, wie sagt man, Threat, in dem ganzen Verlauf, nennen wir es Verlauf, genau. Verlauf, genau, danke. In dem ganzen Verlauf duzen sich alle. Krete ich jetzt da rein und spreche die Leute mit sie an oder spreche ich es mit du an? Und ich habe dann irgendwann mal für mich entschieden, okay, ich mache das dann auch per du, wird man dann zu kompliziert. So, und dann spricht mich jemand an und dann bin ich plötzlich mit dem per du, obwohl es gar nicht sein will. Oh, schwierig. Ich bin da wirklich hin und her gerissen und wir nehmen jetzt unsere Zuhörendinnen und Zuhörenden mit in meinen Gedanken Chaos, weil ich habe keine Lösung dafür. Wenn ich es entscheiden müsste, würde ich sagen, ich fange mit sie an und entscheide früher oder später, welchen Status haben wir, bin ich mit denen, ja, bleibe ich per se oder gehe ich irgendwann ins Du über? Meine Erfahrung sagt mir, wenn ich Klienten dass ich den Moment habe, also Mentees, wie das so schön heißt, ich habe beide Erfahrungen gemacht. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich irgendwann switche auf das Du, wird die Beziehung intensiver und besser. Ich habe aber auch genau das Gegenteil gemerkt. Und das ist jetzt zwar ein paar Dutzend’-oder 100′-mal passiert, ich bin aber nicht sicher, ob das wirklich statistisch relevant ist. Weil ich habe auch den Fall gehabt, dass in dem Moment, wo das per du war, – ich drücke das mal sehr konservativ aus – der Respekt weg war, die Achtung weg war. Und wir haben es beim letzten Mal gesagt: „Mentoring ist nicht Augenhöhe. Und würdest du dem besten Coach der Welt oder dem besten Berater, wenn du was über Aktien wissen willst und triffst Warren Buffet, würdest du den duzen? Ja gut, du würdest den duzen, weil auf Englisch den den Unterschied nicht gibt, aber angenommen, er würde Deutsch sprechen. Würdest du ihn mit „du ansprechen?

Volker

Ich weiß es nicht. Na ja, ich würde ja eher schon mal Mister sagen in der Ansprache und damit wäre ja schon mal das Förmliche da. Genau.

Thomas

Was wir früher gemacht haben in meinem Unternehmen, Dynatec EDV System, also in meinem Systemhäusern, da war ich lange mit den Mitarbeitern auch per se und das war dann irgendwann komisch. Und dann weil die sich alle untereinander natürlich geduzt haben. Und ich war dann derjenige, der gesiezt hat. Und dann hatten wir dieses „Hamburger Du genommen. Kennst du das? Wo du sagst, Volker, haben Sie Ihre Aufgabe schon erledigt?

Volker

Ich kenne das noch aus der Schule. Als man volljährig war, ist das in der Schule tatsächlich manchmal passiert.

Thomas

Genau. Ich fand das eigentlich sehr schön, aber ich glaube, in der heutigen Zeit ist es sehr old school, oder?

Volker

Ja, das hört sich so ein bisschen an wie „Herr Vater, können Sie mal Ja, ist noch älter, ja. Aber was machen wir jetzt damit? Das heißt, im Prinzip gibt es keine Lösung. Das heißt, wie spreche ich? Jetzt haben wir ja so Sachen, Social Media ist, glaube ich, noch mal ein Sonderfall, aber was mache ich jetzt auf der Webseite? Was mache ich in zu briefen. Ich bleibe eigentlich dabei. Ich würde erst mal siezen.

Thomas

Ist meine Entscheidung auch. Also die Frage ist immer, wen spreche ich an? Nehmen wir mal das Beispiel Webseite. Das ist, glaube ich, eine sehr, sehr gute Sache. Du weißt, ganz, ganz viele berate, auch Trainer und ein paar Coaches, aber vor allen Dingen hochkarriertige Berater. So, die beraten mittelständige und große Unternehmen, teilweise Konzerne. Ich weiß nicht, ob die Ansprache mit dir da wirklich sinnvoll ist. In meiner Welt ist sie nicht sinnvoll. Ich würde auf der Webseite per se bleiben. Wenn ich ein junges Publikum ansprechen will, das ist zum Beispiel im Verlag deutlich schwieriger. Ja, sprechen Wir sprechen wir unsere Leserschaft mit „Du an oder sprechen wir sie mit „Sie an? Machen wir einen Unterschied? Wir haben drei Verlagsmarken, drei Themenfelder. Sprechen wir sie im Mentorenverlag, wo es Wirtschaft geht, mit „Sie an und sprechen wir sie im Herodot’-Verlag, wo es Belletristik geht, mit „Du an? Was sagst du?

Volker

Ich habe keine Ahnung. Ich habe dafür noch keine Lösung. Ich habe gerade überlegt, dass ich auch oft, wenn ich Veranstaltungen moderiere und dass es unklar ist, dass ich oft auch die Ansprache weglasse. Also das ist echt kompliziert. Aber vielleicht bringen wir wirklich was von früher mit. Ich habe keine Ahnung.

Thomas

Ja, das ist auch was, was ich bei E’-Mails zum Beispiel mache, dass ich einfach das vermeide, dass ich mich drumherum schreibe, dass ich zum Beispiel schreibe: „Hallo, Volker Peach, und dann einfach …

Volker

Aber finde ich eine schöne Form. Also es ist durchaus eine Ansprache, die ich jetzt auch mag, wenn mich jemand so anschreibt.

Thomas

Das mache ich schon ab und zu mal, dass ich nicht sage „Hallo Volker oder „ Hallo Herr Peach, sondern „ Hallo Volker Peach. Und dann so innendrin in dem Bodytext sozusagen, das vermeidet es du und sie. Das kann man ja vermeiden. Man kann sich so drumherum reden, weil wenn es nicht zu hölzern wird, ist das Ganze okay. Das ist zum Beispiel so eine Lösung, wir sagen mal, ein kleines Zwischenergebnis für uns. Ich glaube, wir beide – korrigiere mich, wenn ich falsch liege – würden eher anfangen mit dem „sie. Wir kommen beide, glaube ich, im Laufe der Zeit dahin, dass wir schneller zum Du kommen wie früher, aber auch nicht zwanghaft mit jedem. Das wäre so der Zwischenstand. Und meine Bitte wäre einfach, dass wir darüber diskutieren, dass unsere Hörer und Zuhörerinnen schreiben, kommentieren, Was haltet ihr davon? Was halten Sie davon, dass wir das mal offenhalten, weil wir könnten das jetzt wissenschaftlich machen und neurologisch, aber das will ich nicht. Ich will das so lassen, wie es jetzt ist, dass wir keine fertige Lösung haben oder keinen richtigen und falschen haben.

Volker

Na ja, es kommt ja dazu, wenn ich mich mit jemandem duze, dann duze ich mich mit diesem, jenem, ja? Weil das habe ich immer wieder, wenn du zum Beispiel so Podcast’-Geschichten machst und ich mache ja auch diese Podcast’-Moderation und da habe ich auch manchmal Menschen, mit denen ich mich am Anfang gesiezt habe, weil das einfach sich so ergeben hat oder weil es förmlich auch gepasst hat, weil es einfach eine bestimmte Zielgruppe war. Aber in dem Moment, wo das Du zwischen uns einkehrt, in der normalen Kommunikation, mache ich das auch im öffentlichen Bereich. Das heißt, ich tue nicht so, als wenn ich mich mit irgendjemandem sieze. Also sieht man sehr oft in öffentlichrechtlichen Talkshows, wo Leute dann, Politiker von unterschiedlichen Parteien, sich in der Rolle siezen und mittendrin vergessen sie es dann, dass sie per du sind und man merkt, oh, ich kriege hier gerade ein Schauspiel vorgeführt.

Thomas

Ja, aber ich glaube, das wird besser im Fernsehen. Ich weiß nicht, ob es nur die öffentlichrechtlichen sind oder die privaten. Da habe ich jetzt keinen Überblick. Aber mein Eindruck ist, dass zum Beispiel auch, ich meine, ich hätte das schon in Nachrichtensendungen vom Öffentlich’-rechtlichen gesehen, dass wenn die mit einem Reporter zum Beispiel per du sind, dass die ihn mit Vornamen anreden und per du.

Volker

Na, ist richtig. Ich hatte mal eine Diskussion mit drei Bewerbern für das Amt des Oberbürgermeister in Amt in Mainz und mit Zweien habe ich mich geduzt und mit einem gesiezt und das habe ich dann konsequent genau so gemacht und ich habe es dann kurz erklärt, dass ich diese beiden schon länger kenne und wir per du sind aus einem anderen Kontext.

Thomas

Ja, das ist gut, dass du es ansprichst. Das wäre auch meine Frage gewesen. Das haben wir ja auch. Wir sind auf der Messe, mal als Beispiel, oder bei irgendeiner Veranstaltung, die unsere Nehmen wir das Beispiel von vorhin: Unsere Lektoren sind mit den Autoren, Autoren im per du und es sind, keine Ahnung, fünf Autoren, Autoren dabei. Mit zwei bin ich sowieso per Du, weil ich die vorher schon gekannt habe und mit drei bin ich per Sie. Die Zahl spielt jetzt keine Rolle. So, alle du duzen sich untereinander oder vielleicht nur einer per Sie. Dann neige ich dazu, dem zu sagen: „Komm, wir sind hier alle per Du. Ist es okay, wenn wir uns duzen? Und da ist halt mein Vorteil, ich bin relativ oft der Älteste im Saal sozusagen oder einer der Ältesten. Ich habe so gelernt, der Ältere bietet dem Jüngeren das Du an. Ich glaube, das ist auch old school, das ist auch überholt. Ich glaube, in meiner Welt wäre es mir Mir wäre es recht und absolut erlaubt, wenn auch der Jüngere das Du anbietet.

Volker

Also mir passiert das manchmal.

Thomas

Bin nicht immer sicher, ob ich will. Ich hatte zum Glück den Fall jetzt noch nicht gehabt, wo ich gesagt habe: „Ach nein, lass uns mal bei Sie bleiben. Also hatte ich jetzt noch nicht gehabt. Da müsste ich mal drüber nachdenken, wie ich da reagiere, wenn ich das so will. Aber bisher war das immer okay für mich. Das ist so die Geschichte. Wenn alle drumherum per Do sind, bleibt man dann mit dem per Do. Dein Beispiel mit der Podiumsdiskussion, hätte man dann in aller Öffentlichkeit demjenigen, das Du angeboten? Ich glaube nicht. Ich hätte es nicht gemacht, weil was bleibt dem anderen für eine Chance? Dann zu sagen: „Nein, lass uns mal weitersitzen. Eiskalte Stimmung, oder?

Volker

Gehört einfach an dieser Stelle, hat es nicht hingehört. Genau. Aber ich muss dann trotzdem, wenn du halt jemanden mit du ansprichst, dann danach, das war für mich der Grund, warum ich es dann erklären möchte, dass nicht jemand verwundert ist, warum diese Unterschiede da sind.

Thomas

Ich denke also an Seminare und Workshops. Das habe ich auch oft gehabt und ich habe es so gnadenlos durchgezogen wie du eben, dass ich mit einigen Teilnehmern, die ich auch schon länger kannte, die vielleicht schon jahrelange im Mentoring sind, mit denen per du bin und da Menschen gesessen haben in Live’-Seminaren, die ich noch nie vorher gesehen hatte. Mit denen war ich natürlich per Sie. Ich habe das dann gnadenlos durchgezogen. Es gibt aber Trainer, die sagen: „Ist das Trainings’-Du oder das Seminar’-Du? Ist das für dich in Ordnung? Und dann sagen natürlich alle: „Ja, Aber was passiert dann hinterher? Also es ist ganz komisch. Aus meiner Erfahrung aus ist es so, dass die dann hinterher tatsächlich wieder per se sind. Das fühlt sich aber merkwürdig an. Und einige duzen dich dann hinterher. Das fühlt sich auch komisch an. Also würdest du das empfehlen oder machen, dieses Seminar’-Du oder Trainer’-Du? Und was macht man dann hinterher?

Volker

Ich bin tatsächlich über dieses Thema schon an anderer Stelle gestolpert, und zwar in einem der Bücher, die ich gesprochen habe für uns, für den Verlag, die ich selbst eingesprochen habe, der Autor geduzt hat im Buch und dann vorne so eine Formel hat: „Für dieses Buch sind wir eine gemeinsame Community, deswegen sage ich: „Du, wenn wir das durchgearbeitet haben und uns in echt treffen, dann, wenn du magst, auch gerne per se. Und da habe ich echt lange drüber nachgedacht. Ich glaube, wenn das du einmal da heißt, ist es da.

Thomas

Ja, das fühlt sich für mich auch am, fällt mir das Wort nicht, am – wie sagt man das? – am Stimmigsten an, oder? Weil das andere ist so gestellst. Das ist so ganz künstlich. Das ist so, wie du sagst in der Talkshow, wo man herausfindet, die haben sich mal geduzt oder duzen sich. Das ist so die gleiche Kategorie. Ist nicht das Gleiche, aber es ist die gleiche Kategorie. Und deswegen hätte ich jetzt auch gesagt beim Training: „Wir sind hier alle eine Familie, sozusagen. Wir wollen alle was lernen. Mit einem Paar bin ich bei du, mit einem Paar bin ich bei sie. Ich biete euch hier mit allen das Du an. Ich würde es nicht so formulieren, dass ich sage: „Wir nehmen dieses Seminar du und hinterher sind wir wieder bei sie, sondern wenn ich das entweder so old school, wie ich das halt mache, die einen duzen, die anderen siezen und vielleicht in der Pause ansprechen, oder ich biete jedem das du an, und zwar nicht, dass wir hinterher wieder per se gehen, sondern ich sage: „Biete jedem das an. Ist da jeder mit einverstanden? Und dann darf jeder … Ich meine, der Druck ist groß, ja? Gruppendruck. Hebt da jemand die Hand und sagt: „Nein. Aber mir wäre es tatsächlich egal, wenn dann jemand sagt: „Nein, ich möchte gerne gesiegt werden. Ich würde das dann gnarnelos durchziehen. Ich kann das auch.

Volker

Ich habe jetzt gerade überlegt, ein kleines Experiment wäre ja, wenn man mal ein paar Wochen in die E’-Mail nimmt: „Gerne per se.

Thomas

Ja, du, also ist es ein Hingucker.

Volker

Ja, ich denke ja immer gerne dann auch in die andere Richtung. Wäre eine kleine Provokation.

Thomas

Ja, im Marketing, sagen wir, ist es ein sogenannter Störer. Da bleibst du hängen. Da denkst du mal drüber nach. Ist es positiv oder ist es negativ? Ja, weiß ich nicht. Kommt auf den Kontext drauf an. Also warum nicht? Out of the box? Warum nicht? Wäre ein Versuch. Ich wüsste jetzt nicht, wo man das anwuscht.

Volker

Ich auch nicht. Ich werde es auch nicht machen. Um zur Beruhigung, du hast es mir gerade in den Kopf geschossen, dass ich das witzig finde.

Thomas

Aber umgekehrt, wenn du das beim Seminar machst oder in einer Talkrunde, dass man sagt, nehmen wir mal das Seminar, dass man sagt: „Ich bin mit einigen per du, mit einigen per sie. Wir einigen uns hier auf das Seminar „sie, geht auch. Aber wie fühlt sich das dann? Was meinst du?

Volker

Ja, fühlt sich komisch an. Ich glaube, wenn ich mit jemandem per du bin und der sagt dann, so wie wir angefangen haben, fühlt sich komisch an. Haben wir ja schon festgestellt.

Thomas

Ja, okay. Also ich glaube, wir haben ein gutes Ergebnis. Das Ergebnis ist, es kommt darauf an und wir haben, glaube ich, ein paar Fälle gezeigt, worauf es ankommt und welche Situationen es gibt und wie man sich dem Thema annähern kann. Am Ende des Tages gibt es kein Richtig und Falsch. Ich glaube, in der heutigen Zeit ist vieles erlaubt, was früher nicht so erlaubt war. Es ist aber nicht alles erlaubt. Ich glaube, das ist so ein gutes Resümee, oder?

Volker

Kann ich unterschreiben.

Thomas

Okay. Beim Ausprobieren dieser neuen Wege, mal die Perspektive zu wechseln und gerne per se zu schreiben oder mit allen per du zu sein oder in einer öffentlichen Podiumsdiskussion, wo man einen Menschen kennt, mit dem man per du ist, den dann tatsächlich zu duzen. Bei diesen ganzen Dingen und Entscheidungen, die wünsche ich unseren Zuhören und Zuhörerinnen, wenn der es kommt, bleiben Sie mutig. Da war das sie wieder. Schön, so sitzt es, ne? Aber da bleiben wir jetzt dabei. Bleiben Sie mutig, weil ich glaube, das ist so schön eingefahren jetzt, dass wir dabei bleiben und die Menschen, mit denen wir per Du sind und wir kennen, die wissen, „Bleib mutig, ist damit inkludiert.

Volker

Wir können ja im Juni 2025 das mal auf Wiedervorlage legen, wie sich das vielleicht verändert hat.

Thomas

Ja, genau. Eine gute Idee. Also viel Spaß und wirklich diese Aufforderung, diese Call to Action. Diskutieren Sie mit uns, diskutiert mit uns. Das ist wirklich so wie gendern, beides nennen einfach und wir sind gespannt. Also wir freuen uns auch drauf. Also bis zum nächsten Mal.

Sprecher 3

Der Unternehmeracademy’-Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know’-how Unternehmer mit Erfolg.

Volker   Werbung.

Sprecher 3

Was passiert, wenn der Chef oder die Chefin eine Auszeit nimmt und die Angestellten auf sich allein gestellt sind? Christian Pugelsheim und Michael Habeckhorst beschreiben in ihrem Buch Radikal Weg: Die Herausforderungen für Unternehmer und Mitarbeiter, welche Vorbereitung notwendig ist und worauf unbedingt zu achten ist bei einer Auszeit. Radikal Weg, wenn der Chef ein Jahr Auszeit nimmt und das Unternehmen dennoch funktioniert. Erschienen im Mentoren Media Verlag. Www. Mentoren’-verlag. De.