Wir können alles – auch die Zukunft!

In dieser Episode des Unternehmer Academy Podcasts melden sich Thomas Göller und Volker Pietzsch direkt von der Leipziger Buchmesse. Im Fokus: ein leidenschaftliches Gespräch mit Waltraud Herrmann, der Autorin von „Wir können alles, auch die Zukunft“.

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Inhalt der Episode

Thomas Göller und Volker Pietzsch melden sich mit einer spannenden Begegnung direkt von der Leipziger Buchmesse. Im Fokus: ein leidenschaftliches Gespräch mit Waltraud Herrmann, der Autorin von „Wir können alles, auch die Zukunft“.

Was als Interview beginnt, wird schnell zu einem leidenschaftlichen Appell: Deutschland braucht eine digitale Aufholjagd – und zwar jetzt.
Waltraud Herrmann erzählt, warum wir in Sachen Digitalkompetenz längst abgehängt wurden – von Ländern wie Rumänien oder Litauen – und was wir konkret tun müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren.

🎯 Themen dieser Episode:

  • Warum 40 % der Schüler digitale Analphabeten sind
  • Wie Unternehmen aktive Gestalter werden können
  • Warum Eltern eine zentrale Rolle im Wandel spielen
  • Wie wir durch spielerisches Lernen und KI neue Wege finden
  • Und: warum jeder Einzelne mehr bewirken kann, als er denkt

💬 Eine mitreißende Diskussion über Bildung, Digitalisierung, Unternehmertum – und darüber, wie wir gemeinsam die Zukunft gestalten können.

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Transkript zu dieser Episode

Sprecher 4

Der Unternehmeracademy’-Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know’-how Unternehmer mit Erfolg.

Volker

In dieser Episode des Unternehmeracademy’-Podcasts geht es noch einmal auf die Leipziger Buchmesse. Ein Gespräch, das wir dort geführt haben, wollen wir hier in diesem Podcast nicht vorenthalten. Es geht das Interview mit Waltraut Herrmann. Wir können alles auch die Zukunft. So gelingt uns die digitale Aufholjagd. Das ist ein Thema für Schulen, aber definitiv ist es ein Thema für Unternehmen. Thomas und ich mögen dieses Thema besonders, weil es ein absolutes Mutmacht’-Thema ist. Hier das Gespräch mit Waltraut Hermann.

Volker

Unsere Autorin Waltraud Hermann am Stand des Mentoren Media Verlags. Und das faszinierende an deinem Buch, und deswegen sind wir so froh, dass wir dein Buch haben: Es wird jeden Tag sehr, sehr stark, aktueller und dringlicher. Und ich hätte das nicht gedacht, als wir das Buch von dir bekommen haben, dass das noch steigerungsfähig ist. Aber ich befürchte, wir sind noch nicht am Ende.

Waltraud

Das befürchte ich auch, dass wir noch lange nicht am Ende sind und wir eigentlich auch gar nicht mehr warten können, sondern handeln sollten.

Volker

Es geht die digitale Aufholjagd und im Prinzip ist das heute ein Appell: Dein Buch gehört in Hände von allen politisch Verantwortlichen und sie Sie sollten es auswendig lernen und dann verstehen.

Waltraud

Sie sollten es verstehen. Sie sollten es vielleicht auch auswendig lernen, aber vor allem sollten sie zum Handeln animiert werden und was tun.

Volker

Jetzt ist immer so eine Ausgangssituation. Du beschreibst eigentlich in deinem Buch, ja, egal wo wir hinschauen: Schule, Behörden, überall. Selbst in Unternehmen haben wir Probleme, was Digitalität betrifft.

Waltraud

Ja, wir sind nämlich irgendwie die zurückgeblieben im letzten Jahrhundert. Digitales Schlusslicht, Deutschland.

Volker

Auf der Frankfurter Buchmesse, da hast du dich so aufgeregt. Du hast dich so in Rage geredet. Das werde ich niemals vergessen, weil es ist wirklich deine Herzen Thema. Erzähl mal ein bisschen, wo kommst du her? Weil ich glaube, du hast Informatik aufgesaugt.

Waltraud

Ja, ich hatte die großartige Chance, vor 50 Jahren in Rumänien, in Sienburgen, ein Informatikgymnasium zu besuchen. Wir hatten damals zehn Stunden Informatik pro Woche und das vier Jahre lang, von Rechentechnik über Programmieren, Algorithmen, Denklogik, alles Mögliche. Und dann komme ich nach Deutschland und erlebe in der Schule unserer Kinder, dass Informatik Fehlanzeige ist.

Volker

Na ja, selbst in einem Informatikstudiengang das habe ich vorhin erzählt ist weniger Informatik drin als bei euch in der Schule.

Waltraud

Ja, das stimmt. Wir hatten damals sehr viel und wenn wir heute die nach Rumänien schauen, gibt es in jedem Gymnasium und in jeder Schule vom Kindergarten an Informatikinhalte. Und die haben auch an jedem Gymnasium auch einen Informatikzug, aber nicht nur die die Informatik als Fachzug wählen, haben Informatik, sondern wirklich alle. Die haben mehr als das Zehnfache als das, was wir in Deutschland machen.

Volker

Und wenn ich zum Beispiel heute vergleiche, Länder wie Rumänien heute, die stehen, was das Thema betrifft, völlig anders ist besser da, auch von der Kostenstruktur, von dem, was die Menschen können. Und höchste Eisenbahn ist leider in Deutschland auch kein guter Begriff.

Waltraud

Ja, die haben einen Vorsprung von 50 Jahren und die Gesellschaft hat diese digitale Grundkompetenz einfach gelernt von klein auf. Und wir haben die dritte Generation, die wirklich Digitalkompetenzen gar nicht lernen. Es gab ja eine Digitalkompetenzstudie Hier im November, die dritte in Folge. Da wurden die Achtklässler untersucht. Vor fünf Jahren gab es die zweite und vor zehn Jahren die erste. Vor fünf Jahren hatten wir in der achten Klasse 33% digitale Analphabeten. Und was meint ihr, was haben wir heute?

Volker

Ich befürchte, dass es mehr geworden sind. Es ist räumlich, weil wir sollten mal an anderer Stelle eine Spitzenposition erreichen.

Waltraud

Wir haben über 40% digitale Analphabeten, die die nicht nur klicken und wischen können und nichts von der Technologie verstehen. Und das ist unser Problem. Das ist ja fast die halbe Bevölkerung. Wie sollen wir da weiter zusehen? Da müssen wir dringend handeln.

Thomas

Ja, diese 33 oder 40% ist ja die andere Seite. Ich befürchte, dass auf der lehrenden Seite, dass die Prozentzahl irgendwo nahe 90% ist, dass diejenigen, die es weitergeben sollen, gar keine Kompetenz haben. Und ich komme ja ursprünglich aus der IT. Ich habe 1988 mein erstes Systemhaus gegründet. Wir haben dann fünf Systemhäuser und damals hatte ich Mitarbeiter gehabt, die haben dafür gebrannt. Die haben das PC’-Magazine im Original aus den USA importiert. Das kam dann immer vier Wochen später. War aber nicht so schlimm. Es war ja nicht aktuell in dem Sinne, sondern nach vier Wochen war das bei uns immer noch neu. Das gab es bei uns in Deutschland gar nicht. Und ich habe immer gesagt: Ich stelle Es zahlt Leute an, die brennen dafür. Das sind Nerds, das sind Verrückte im positiven Sinne, weil man es gar nicht studieren und lernen konnte. Heute kann man es studieren und mir begegnen Leute, die Informatik studieren, die die Basics nicht beherrschen, die die Grundlagen haben, die nicht gebraucht werden. Was läuft da schief?

Waltraud

Informatikstudierende, die kommen ja erstmals vom Gymnasium und wir haben seit 15, 20 Jahren konstant zwei Prozent der der Abiturienten, die überhaupt das Wahlfach Informatik wählen. Jetzt stell dir mal vor, du studierst Geisteswissenschaften und lernst Lesen und Schreiben im Studium oder du studierst Mathematik und lernst Rechnen im Studium. Genau das haben wir im Bereich Informatik. Die Grundlagen werden nie gelernt und im Studium beginnt man, das Alphabet des Digitalen zu entziffern.

Thomas

Ich war so überrascht. Damals war das besser, weil wir wussten, wir kriegen die Informationen wenigstens, also haben wir uns doch uns beschafft. Die Leute waren verrückt danach, das waren Nerds. Heute denke ich: Stellen jemanden ein, der das studiert hat?, und bin völlig entsetzt. Wir hatten gestern oder vorgestern hier am Stand eine junge Frau aus Litauen. Und mit ihr haben wir uns über das Thema unterhalten, weil sie auch das Buch gesehen hat und ihr habt gesagt, in Litauen ist die Netzversorgung so, dass ich selbst auf einem platzen Land, wo überhaupt nichts ist, meilenweit gar Gar nichts, habe ich empfangen. Jede Behörde ist’-Digabit empfangen. Digabit empfangen. Jede Behörde ist komplett digitalisiert. Da sitzt maximal nur einer. Sie hat gesagt, wenn da einer sitzt, dann sitzt der nur, freundlich zu lächeln, dann eigentlich nichts zu tun, weil du kannst alle Behördengänge, alles online machen. Und wir denken immer so im Osten, Rumänien, Litauen, die ganzen Länder, die sind uns weit hinterher. Dabei ist es genau umgekehrt. Die sind uns weit, weit voraus.

Waltraud

Ja, Das ist so ein bisschen das Innovator’-Dilemma. Wir waren in der analogen Welt Technologieführer und wir sind noch immer in der analogen Welt hängen geblieben und investieren viel zu viel für das Analoge und viel zu wenig für das Digitale und hängen uns ab, so wie das Kodak und Nokia mal gemacht hat. Kodak hat ja die Digitalkamera entwickelt, hat aber dem weder Zeit noch Geld gewidmet, weil sie so viele Aufträge in der analogen Fotografie hatten, bis dass sie weg vom Fenster waren, weil die Konkurrenz hat sie überholt. Und das tun wir jetzt und wir schlafen auch immer im digitalen Dornröschenschlaf. Und ich sage auch in meinem Buch: Die Unternehmen in Deutschland sind zu langsam. Und jetzt habe ich eine ganz aktuelle Geschichte, die mir eine Freundin aus Rumänien erzählt hat. Ein Bekannter von ihr ist in ein Unternehmen nach Deutschland in die Entwicklung gekommen, hat eine Aufgabe bekommen ohne Zeittermin, hat sie in zwei Wochen erledigt, präsentiert sie im Team und dann fällt das Team von Deutschland, die deutschen Entwickler über ihn her und sagen, er würde ihren Ruf schädigen, so etwas erledigen die in zwei Jahren. Und da haben wir das Problem und es wird aber nicht wirklich betrachtet.

Thomas

Wir haben ja schon auf der Frankfurter Buchmesse über dein Buch gesprochen und wir haben dich noch mal eingeladen, weil das so relevant ist, wie folgt gesagt, dass immer relevanter wird, immer dringlicher wird. Aber ich möchte gerne mal von dir hören. Wir haben jetzt die Situation beschrieben und ich befürchte, dass das jeder versteht. Aber was konkret können wir denn tun? Was konkret können Unternehmen tun, die ja gefesselt sind in Bürokratie und Vorgaben? Was konkret muss die Politik tun? Ich weiß, Ratschläge sind auch Schläge, aber wir können Tipps geben, wir können Handlungsüberschreiben. Hast du gute Beispiele, die Mut machen? Wie geht es? Also was konkret kannst du uns empfehlen?

Waltraud

Also Was Unternehmen anbelangt, würde ich konkret zwei Aspekte empfehlen. Nummer eins: Die Schulen schaffen es alleine nicht, aus der Bildungsmisere rauszukommen. Das heißt, die Unternehmen sollten vielmehr den Schulen unter die Arme greifen und hier unterstützen, dass die Inhalte in der Schule vermittelt werden, die die Schüler dann später in den Unternehmen benötigen. Das ist die eine Schiene. Die zweite Schiene Die zweite Schiene, sage ich, in dem Unternehmen, also ich denke, was wir brauchen auf allen Ebenen, wir brauchen aktive Gestalter, weil passiver Betrachter haben wir jede Menge. Und wir brauchen aktiver Gestalter. Das heißt, auch in den Unternehmen den Mitarbeitern, den Experten, Erlaubnisse verschaffen, dass sie ihr Wissen teilen. Dadurch, dass sich so viel Ändert, können wir lernen, nicht mehr formal mit Curricula durchdeklinieren. Das heißt, Lernen wird immer mehr informeller und dazu braucht es Bühnen, das Wissen zu teilen, damit man schnell von und miteinander lernt und weiterkommt.

Thomas

Also es tut mir eine Seele weh, aber jetzt muss ich die Unternehmen so ein klein wenig in Schutz nehmen, weil ich habe eine eigene Erfahrung gemacht und jetzt sind wir leider wieder bei der Politik, weil ich bin auch Unternehmensberater 30 Jahre, 35 Jahre gewesen. Jetzt bin ich Verleger und ich habe so oft, bin an Schulen rangegangen und habe gesagt: Es kostet euch nichts, ich stelle mich dort hin und erzähle, was ist ein Businessplan? Warum braucht man den? Wie baut man den auf? Weil auch die unternehmerische Kompetenz fehlt in Schulen. Wir haben fünf EDV’-Systemhäuser gehabt. Ich bin in die Schulen gegangen und habe gesagt: Ich erzähle euch was. Was sind die Grundlagen? Wie macht es Spaß, das zu lernen? Und ich habe immer die gleiche Antwort bekommen: Das ist ja toll, Herr Göller, das ja machen. Wunderbar. Vielen, vielen Dank. Wir können sie leider nicht einbauen. Das steht nicht im Lehrplan. Ja, und ich glaube, mittlerweile sind es viele Schulen, die erkannt haben, dass sie anders unterwegs sein sollten.

Waltraud

Und es gibt auch sehr viele Schulen, die auch Preisschulen sind. Es gibt den Deutschen Schulpreis, es gibt verschiedenste. mint, Zukunft schaffen, zum Beispiel, gibt MINT Freundliche Schule, Signet und Digitale Schule, Signet. Und diese Schulen sind wirklich gut. Ich bin da selbst Jurorin und Botschafterin bei mir in Zukunft schaffen. Und ich bin da echt erstaunt, was für tolle Schulen wir haben. Und einfach, das müsste man teilen, damit die anderen Schulen von diesen Schulen lernen, auch wieder von und miteinander lernen. Und zum Thema Unternehmen und Schule, es sind ja ganz viele Unternehmen, die gehen auf Messe, Berufs’-, Bildungsmesse und so weiter. Das ist eine Hürde, wo die Schulen nicht andocken. Ich glaube, das Bindermittel heißt Eltern in den Unternehmen und diese Eltern sollten in den Schulen auch, die sind ja auch in der Schule. Das ist dann auf dem leichten Vertrauensweg, wo man zum Beispiel Projekte von den MINT’-Institutionen wie Wissenfabrik und Haus der jungen Forschern und so weiter in die Schulen integrieren könnte über die Eltern.

Volker

Das ist der Punkt, den wir hier, glaube ich, noch mal ganz massiv betonen sollen. Es geht nicht darum, zusätzlich irgendwas zu machen, sondern das Thema in die Schulen zu kriegen, an die richtige Stelle.

Waltraud

In den Unterricht und nicht weiterhin nebenbei. Wir haben hundert Terminitiativen in Deutschland, aber alle sind irgendwie neben dem Unterricht. Und viele sagen dann: Ja, der Lehrplan ist so voll, da ist kein Platz.

Volker

Dann entschlacken wir den doch.

Waltraud

Ja, genau.

Volker

Nein, nein, nein. Das Tückische ist ja halt einfach, ich erwische natürlich mit den Initiativen immer die High Performer, die es so machen. Aber wir müssen ja die Masse, die dazwischen drin sind, die ganz unten sind, kriegen wir vielleicht nicht so schnell, aber da ist eine Menge zwischendrin und die müssen wir bekommen, halt eine Aufholjagd hinzubekommen.

Waltraud

Genau. Und die sind in der Schule und die müssen wir auch in der Schule erreichen. Und es wird ja jetzt auch immer mehr Ganztages Betrieb gemacht. Das heißt auch neben dem Unterricht in dem Klassenunterricht kann man ja auch im Ganztagesbetrieb noch verschiedenes ergänzen, sodass wir wirklich schnell aufholen können.

Volker

So, lass uns noch ein bisschen über das Thema KI reden, weil ich finde, das ist ein besonderes Das ist ein spannendes Thema. Die USA rennen uns dort wirklich voran, auch die Chinesen, die rennen mit einer gigantischen Geschwindigkeit. Und in der Europäischen Union bin ich verpflichtet, als Unternehmer zu schauen, dass meine Mitarbeiter ein Zertifikat haben für die Grundlagen mit KI, dass sie wissen, was sie tun. Und da verzweifle ich, weil das Erste, was ich gemacht habe, als KI’-Tools, gekommen sind: Ich habe mir die angeschaut, ich hab damit rumgespielt, ich hab geschaut: Was kann es in meinem Alltag machen? Wo ist es auch gefährlich? Das ist okay. Da Man kann jetzt mal darauf hinweisen, aber erst mal geht es darum, den positiven Blick haben und diese Technik ist wunderbar und auch in unserer Branche verändert sie alles und es hilft auch, nichts wegzugucken. Es hilft nicht, es kommt.

Waltraud

Ja, das stimmt. Und hier ist ein Aspekt vielleicht, was ich auch in meinem Buch erwähnt habe: Lernen. Lernen erfolgt in drei Phasen. Und bei jedem Neuern muss auch eine spielerische Phase erlaubt sein. Das heißt, ich brauche auch Zeit zum forschen, zum experimentieren mit den Tools, bevor ich sie dann echt nutze. Und wie du sagst, wenn ich einfach mal mir die Zeit nehme und damit ein bisschen herum experimentiere, dann kommt die Freude und dann kann ich es auch im Alltag nutzen. Und du hast gesagt, diese ganzen Initiativen gehen eher für die Spitze. Und genau das ist ja auch unser Start’-up’-Problem. Wir haben viele Patente noch und viele Start’-ups, aber da geht es immer nur die Spitze. Wir müssen etwas für die breite Masse tun. Erst wenn wir die breite Masse tun, dann werden die Projekte und die Start’-up’-Projekte, aber auch die vielen Patente auch umgesetzt, weil wir haben echt ein Umsetzungsproblem und dafür brauchen wir die breite Masse für die Umsetzung.

Thomas

Also ich glaube, die perfekte Idee oder der perfekte Impuls ist, die Eltern und die Menschen mit einzubeziehen, die Eltern in die Schulen und die Menschen in die Behörden. Und ich möchte gern, dass du diese eine Geschichte erzählst. Es ist dein Erleben und deswegen möchte ich dir das geben, dass eine Schule iPads anschafft und verrate uns mal, warum die bis heute nicht genutzt werden.

Volker

Es ist nur temporär, aber es ist ein Problem. Es wird Software angeschafft, die auf einem Android’-Gerät läuft Die Schule ist aber mit iPads ausgestattet. Das heißt, das ist ein Und das sagt halt etwas über Digitalkompetenz aus ohne Ende.

Waltraud

Genau, das ist halt inkompatibel, aber das muss man erstmals wissen, dass das inkompatibel ist. Und dazu braucht es digitale Grundkompetenz. Und diejenigen, die das nicht haben, sind halt digitale Analphabeten. Wir haben ja das digitale Alphabet letztendlich als vierte Kulturtechnik neben Lesen, Rechnen und Schreiben, das gelernt werden will.

Volker

Ich kann auch noch andere Geschichten erzählen. Wir können auch über den Bauantrag, den du nicht digital einreichen kannst, weil er kann sonst nicht gescannt werden.

Thomas

Oder eine Förderung eines Programmes. Das Programm heißt Go Digital. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. go digital. Das ist dazu da, Unternehmen zu unterstützen, digitaler zu werden. Und man kann diesen Antrag für die Förderung tatsächlich digital ausfüllen. Und wenn man dann versucht, diesen Antrag abzuschicken, kann man das auch machen? Er kriegt dann den Hinweis: So, jetzt ist die Akte angelegt, aber jetzt müssen Sie bitte ausdrucken und per Fax zuschicken, weil es gibt keine Möglichkeit, eine zertifizierte Unterschrift das ist kein Witz, eine zertifizierte Unterschrift unter das Dokument zu legen. Also so was wie DocuSign oder irgend so was Ähnliches haben die noch nie gehört. Also das Programm Go Digital und dann verzweifle ich manchmal.

Volker

Ich glaube, wir arbeiten hier gerade an dem Lösungsansatz. Ich glaube, wir müssen das auch mit einer Portion Humor nehmen, weil es wirklich sehr verfahren ist. Aber dein Ansatz ist wirklich aufholen. Wir müssen losmachen und von mir aus auch in kleinen Projekten und in kleinen Initiativen. Aber es muss anfangen, dass wir das in eine große Breite kriegen.

Waltraud

Genau. Und nicht nur in der Schule, sondern in die Unternehmen, in der ganzen Gesellschaft. Und hier ist wirklich jeder gefragt: Für die Erziehung eines Kinders braucht das das ganze Dorf, aber für unsere digitale Aufholjagd brauchen wir die ganze Gesellschaft. Und echt, weil uns die Zeit davon rennt.

Volker

Was können wir denn machen? Ich kann es persönlich gar nicht verstehen. Ich habe die ersten KI’-Tools gesehen. Ich kann heute Sachen machen, die konnte ich vor zwei Jahren nicht alleine machen. Und mich fasziniert das und ich verstehe gar nicht, warum es andere Menschen nicht fasziniert. Und das ist spielerisch. Das ist, glaube ich, echt die Lösung. Wir müssen zum Spielen einladen.

Waltraud

Ja, auf jeden Fall. Und ich denke auch, es ist noch so viel als unbekannt. Es sind ja noch so viele, die ChatGPT noch nicht einmal auf dem Handy haben, noch nicht ausprobiert haben.

Volker

Witzigerweise, es sind junge Menschen. Auch, ja.

Waltraud

Die haben es ja nicht gelernt. Die lernen ja den Umgang mit dem digitalen eher durch Zufall. Ich habe so viele Studenten im Beruf gehabt, die mit Excel, Word und Powerpoint nicht wirklich umgehen konnten. Sie haben das nicht gelernt.

Volker

Ja, aber jetzt sind wir ja auch schon wieder ein tolles Beispiel. Es gibt gewisse Dinge, die muss ich auch gar nicht mehr lernen, weil ich heute ChatGPT habe als Beispiel und der hilft mir bei gewissen Techniken. Also ich stehe, das wissen alle im Verlag, mit Excel absolut auf Kriegsfuß. Heute mag ich es, weil ich einfach sage, ich muss mich gar nicht damit auseinandersetzen, sondern ich sage: Mach mir die Formel, mach mir das Ergebnis, analysier mir die Tabelle, mach mir die ganze Tabelle.

Waltraud

Ja, und genau das gehört eigentlich zu den Grundlagen, die in der Schule vermittelt werden sollten, dass man das mit ChatGPT machen kann und wie das zu machen ist. Und dann experimentieren die Kinder. Aber sie können ja nicht auf alles, was Technologie heute bietet, von alleine draufkommen, sondern sie müssen wirklich angeleitet werden.

Volker

Ja, oder diese Ich bin kein Programmierer, komme da nicht her, aber so einfache HTML’-Programmierung kannst du wirklich selbst machen heute, weil du musst die Grundlagen gar nicht mehr verstehen, sondern du musst wissen, was du willst.

Waltraud

Ja, und da kannst du mal fragen, die Kinder, wie viele wissen, was HTML ist. Das ist auch etwas, was zu den Grundlagen gehört. Das gehört dem Lehrplan.

Volker

Ja, gut, das verstehe ich halt generell nicht, weil wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, dann saugt man eigentlich links und Da wenden immer Dinger auf. Aber du hast mir vorhin noch eine Geschichte erzählt, die sollten wir hier in das Gespräch nehmen. Vielleicht ermutigt das die Menschen, die Techniken zu nutzen, weil du hast Sightseeing gemacht und bei Google bist du nicht weitergekommen. ChatGPT Ihr habt euch aber tolle Ziele verraten.

Waltraud

Ja, wir sind ja gestern von Bucknank nach Leipzig gereist und ich wollte unterwegs noch halten. Wir hatten ja noch ein bisschen Zeit und habe bei Google gegoogelt nach Sehenswürdigkeiten von Nürnberg bis Hof. Und dann kam so viel, aber keine wirkliche Entscheidung. Und dann habe ich ChatGPT gefragt. Und ChatGPT hat dann gesagt: Burg Rabenegg, Rabenstein. Und dann sind wir gefahren, waren drei Kilometer von Burg Rabenstein, Mubel sagt rechts und ein Schild sagt links. Und da sind wir links gefahren und erst, wo wir dort waren, haben wir festgestellt, das war Burg Rabenegg. Und Burg Rabenstein war auf zweieinhalb Kilometer. Dann haben wir beide besucht. Aber der Tipp kam echt von ChatGPT, was ich mir anschauen kann.

Volker

Also einfach probieren, testen führt zu neuen Entdeckungen. Ich glaube, das Thema konnte keine bessere Botschafterin finden als dich. Bitte mach das weiter, weil ich sehe das Problem, egal wo ich hinschaue, in unserer Branche, in anderen Branchen, Wir müssen dringend aufholen und mittlerweile müssen wir rennen.

Waltraud

Ja, und ich wollte vielleicht zum Schluss noch eines sagen: Und in der Schule, ein ganz wichtiger Aspekt ist, die Schüler als aktiver Mitgestalter im Unterricht neben dem Unterricht zulassen und ihnen erlauben, Jüngere zu lehren, Parallelklassen. Wir haben in jeder Klasse oder Mentoren für Lehrer sein, weil die Lehrer sind ja noch lange nicht ausgebildet.

Volker

Jetzt sind wir jetzt doch noch noch ein Punkt. Das letzte Mal hatten wir noch die Corona’-Zeit, als wir gesprochen haben, so im Hinterkopf. Und das war für mich, da waren meine Kinder noch in der Schule, das war für mich der größte Graus, weil die komplette digitale Inkompetenz ist an den Tag gekommen Die Videokonferenzen haben nicht funktioniert, die Vermittlung des Lehrinhalts auf irgendwelchen digitalen Wegen hat nicht funktioniert. Und es gab zum Teil Schulen, die haben dann Taschen ausgetauscht mit den Aufgaben. Und ich kann immer noch sagen, bei uns war eine Lehrerin ein halbes Jahr abgetaucht und ich habe immer nur fassungslos zu Hause gesessen und ich habe alles gemacht, dass meine Kinder die Techniken haben, dass sie irgendwelche Geräte haben, damit sie in Verbindung bleiben. Und das war für mich eigentlich schon schockierend, weil wir waren noch vor einem Mediengesund Mediengymnasium.

Waltraud

Ja, Mediengymnasium. Ja, aber Medien im Studium, in den Lehramtstudiengängen, werden jetzt erst eingeführt. Die Medieninhalte waren jahrzehntelang noch nicht auf der Tagesordnung im Studienplan?

Volker

Wir kämpfen gemeinsam für das Thema. Wir bleiben aber heiter, weil ich glaube, wir haben gar keine andere Chance. Aber ich sehe wirklich eine Chance, wenn die mal einen Ruck machen und wirklich sagen, wir Wir fangen jetzt wieder an, uns mit der Technik zu beschäftigen. Und ich weiß, jeder, der in Deutschland groß geworden ist, wir sind ja durchaus in der Lage, vorne zu sein. Und ich glaube, wir müssen einfach wieder diesen Ehrgeiz entwickeln, dass wir vorne sein wollen.

Waltraud

Ja, ich glaube, wir haben so ein bisschen eine Starre in unserer Gesellschaft und wir brauchen wieder Mut. Wir müssen den Leuten Mut machen, dass sie selbst aktiv auch was tun können, weil viele Eltern sagen: Ich kann nichts machen. Das ist halt so. Stimmt nicht. Ich habe ganz viel umgekrempelt am Gymnasium unserer Söhne. Heute ist es das Inoffiziere’-Elite’-Gymnasium in Wachnang.

Volker

Und das ist der Punkt. Einzelne können viel erreichen, wenn sie in die Wunden bohren und darauf aufmerksam machen. Deswegen manchmal denkt man immer: Ich kann alleine nichts erreichen. Es stimmt nicht. Wir können alleine die Welt verändern. Das ist der Grund, warum wir solche Bücher machen, warum wir solche Menschen wie dich gerne uns haben. Und dieses Lösungsversprechen, ich glaube, es ist machbar. Und wenn wir weiter so machen, dann können wir vielleicht in zwei Jahren hier an dieser Stelle stehen und können noch mehr Erfolge vielleicht machen und müssen uns über weniger Dinge lustig machen.

Waltraud

Ja, das hoffe ich und deshalb bin ich auch unterwegs.

Volker

Und du bist sehr viel unterwegs. Du sprichst zu diesem Thema. Man kann dich auch erreichen, weil du brennst für diese Sache. Ja, vielen Dank. Danke, dass du da warst. Danke.

Waltraud

Absolute Buchempfehlung. Waltraut Herrmann. Wir können alles, auch die Zukunft. Und mir bleibt nichts anderes zu sagen, als auch passend zu diesem Thema: Bleiben Sie mutig.

Sprecher 4

Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know’-how Unternehmer mit Erfolg.

Volker

Werbung.

Sprecher 4

Erfolg ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis von Handeln. In Denkbuch Erfolg Das Handeln zeigt Thomas Kapp, wie sie ihre Träume verwirklichen können. Der Schlüssel: Konkrete Schritte, die den Unterschied machen. Von Motivation und mentaler Stärke bis hin zu Zeitmanagement und Stressbewältigung. Lassen Sie sich inspirieren, aktiv zu. Erschaffen Sie die Fundamente Ihres Erfolgs und gehen Sie Ihren eigenen Weg. Thomas Kapp, Denkbuch Erfolg, Band 3. Das Handeln.