Black Friday, Cyber Montag & ein Marketingtipp

Black Friday, Rabattaktionen und Co. – die Tücken und Auswirkungen. Thomas Göller und Volker Pietzsch sind keine großen Fans dieser übertriebenen Rabattkampagnen. Aus gutem Grund! Hören Sie die möglichen negativen Folgen und eine besondere Form des Marketings.

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Inhalt der Episode

20% auf Alles – Außer Tiernahrung; Cyber-Week; Black Friday, Black Week, Weihnachts-Special u.s.w. Musik in den Ohren der Schnäppchenjäger!

Doch sind Sie wirklich die Gewinner in diesen “Rabattschlachten”? Profitieren die Unternehmen überhaupt davon, wenn sie sich immer weiter unterbieten? Welchen Wert haben die Niedrigpreisprodukte tatsächlich?

Thomas Göller und Volker Pietzsch sprechen über die Tücken und Auswirkungen von Rabattaktionen. So viel Vorweg: Sie sind keine großen Fans dieser übertriebenen Rabattkampagnen und das aus guten Grund: Diese Rabattaktionen haben neben möglichen kurzfristigen – auch eine Menge negative Langzeitfolgen. Welche das sein können, erklären Sie in dieser Episode. Außerdem haben Sie tolle Ideen und Beispiele, wie Marketing besser funktioniert – und zwar nachhaltig, erfolgreich und kostengünstig!

Wie schaffen Sie es, dass andere Firmen Ihr Marketing bezahlen und Alle dabei gewinnen? Sie, die Firma und der Kunde. Thomas hat die Erklärung wie diese Win-Win-Win Situation funktioniert. Denn es gibt sogar Firmen, die sich darauf spezialisiert haben.

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Gemeinsam mit Ihnen nimmt sich Thomas Göller circa eine Stunde Zeit. In diesem intensiven Meeting klären Sie zusammen:

Im Anschluss entscheiden Sie in Ruhe, ob Thomas Göller etwas für Sie tun kann. Und Ihr Mentor Thomas Göller entscheidet, ob er Sie als Klient oder Klientin begleiten möchte,

Natürlich findet dieses Gespräch ohne jede Berechnung und völlig unverbindlich statt.

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Transkript zu dieser Episode

Volker

Werbung.

Sprecher 3

So klingen Schüler heute. Was habt ihr heute in der Schule gemacht?

Kind

Keine Ahnung.

Sprecher 3

Und so klingt der Speed’-Learning. Was habt ihr heute in der Schule gemacht?

Kind

Heute haben wir sehr viel über Afrika gelernt. Soll ich bei den ägyptischen Pharaonen anfangen und bei den Solukren aufhören? Oder interessiert es dich in Wirklichkeit gar nicht?

Sprecher 3

Speed Learning für bessere Noten. Wie wir vom Hoffnungslerner zum Speed’-Learning werden. Jetzt überall im Buchhandel. Speed Learning. Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know how Unternehmer mit Erfolg.

Volker

Zum Glück liegt er jetzt schon einige Zeit hinter uns, der legendäre Black Friday. Und ich weiß nicht, Thomas, wie es dir geht. Für mich ist es gruselig. Ich kaufe schon seit Jahren gar nichts an diesem Tag, ganz bewusst. Und mir tut es immer weh. Mittlerweile teile ich sogar Unternehmen, die Black Friday Aktionen machen mit, dass es mich verärgert, dass ich regulärer Kunde bei ihnen bin und sie jetzt an diesem Tag quasi Sachen verschenken und ihr Produkt wertlos machen.

Thomas

Ja, das stimmt. Du sagst der legendäre Black Friday Tag, der unsägliche Black Friday Tag. Und es gibt ja dann Black Friday wäre ja noch eine Nummer.

Volker

Ja, Monat. Monat. Irgendwann haben wir das ganze Black Jahr. Ich weiß, was du meinst.

Thomas

Black Week, Black Months, Black Quartal, ich kann es gar nicht aussprechen. Und es gibt ja nicht nur die Black Week, es gibt ja mehr oder weniger zeitgleich auch die Cyber Week und die keine Ahnung, die wahrscheinlich gibt es die Weihnachtswoche auch und also es ist wirklich erschreckend. Es ist wirklich erschreckend mit dem Ergebnis, dass ich das nicht nur den Firmen mitteile, sondern auch versuche, dann über die Hotline, über den Verkauf dort Dinge zu erreichen. Das gelingt oft. Und diese Rabattaktionen, das hatten wir schon mal glaube ich gehabt, wenn wir über Preise reden, dieses Rabatt geben. Mir fällt immer diese Geschichte ein von Praktiker, diesem Baumarkt 20% auf alles außer auf Tiernahrung. Das ist so ein gängiger Spruch. Die Jungen werden das nicht mehr kennen. Die jungen Zuhörer und Zuhörenden, aber die Älteren ohne uns kennen das noch. Leider Konkurs gegangen, die Unternehmung. Warum? 20 Prozent auf alles. Und zwar mehr oder weniger regelmäßig. Du hast mir erklärt im Vorgespräch, dass es gar nicht irgendwie jeden Samstag war oder jeden zweiten Samstag, sondern unangekündigt. Aber wenn man das Muster dreimal gehört hat, dann wusste ich, also ich brauche jetzt nur eine Woche warten, dann kommt wieder 20% auf alles. Und die logische Konsequenz ist, du wärst ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn du außerhalb dieser Zeiten kaufen würdest. Wenn das ständig kommt, dass dieser Werbespruch heute noch so bekannt ist, wer kauft dann noch für 20% mehr? Warum? Was soll das? Oder?

Volker

Ja, also ich kann dir immer nur sagen, wenn du in Möbelhäusern unterwegs bist, dann gibt es diese Aktionen, dass du heute 50% Nachlass auf deine frei geplante Küche bekommst und das nur heute. Ich gehe dann immer gerne hin und frage Was ist denn, wenn ich jetzt morgen komme? An welcher Stelle bescheißt ihr denn die Leute?

Thomas

Ja, genau. Und ich glaube, das ist der richtige Ausdruck. Du hast eben ein wunderbares Wort gesagt. In meinen Vorträgen frage ich immer Wem fällt denn ein anderes Wort für Rabatt ein? Und dann kommt regelmäßig immer wieder Nachlass. Und ich frage dann die Menschen: In welchem Zusammenhang kennt ihr denn das Wort Nachlass noch? Und dann ist immer so eine Zeit lang betretenes Schweigen. Ja, weil irgendwann fällt dann den Menschen ein: Oh Mist, Volker, weißt du es?

Volker

Ja, na klar.

Thomas

Bei Beerdigung. Ja, da reden wir über den Nachlass eines Menschen. Da reden wir über die Nachlassverwalter. Und Nachlassverwalter und Konkursverwalter kommt aus dem gleichen Wortstamm, kommt aus der gleichen Idee. Der Nachlass, der verwaltet wird, weil ein Unternehmen, ein Mensch tot ist. Also diese Rabatt’-Schlachten. Es funktioniert immer nur eine gewisse Zeit der Billigste zu sein, also als Positionierung, als Marketingkonzept der Billigste zu sein. Das funktioniert immer nur temporär über eine gewisse Zeit. Irgendwann steht einer auf und sagt: *Ich bin noch billiger. Und dann sagt derjenige: *Ja, aber doch billiger geht doch gar nicht. Das ist unser, unserem Einkauf unter unserem EK. Und der andere sagt Ja, das mag stimmen und es mag vielleicht in Deutschland sogar verboten sein. Es interessiert mich aber nicht. Wir subventionieren das quer, den Kunden zu bekommen, dem zukünftig unsere Angebote zu schicken aus einem ganz anderen Bereich. Außerdem wollen wir dich vom Markt haben und wir halten das aus, weil wir ein Großkonzern sind. Und dann hast du, dann warst du eine Zeit lang der Billigste. Und irgendwann, wenn du dann weg bist vom Fenster, dann ist derjenige, der dich aus dem Markt gedrängt hat, dann frei seine Preise wieder zu machen oder auch nicht. Aber es funktioniert nie. Das ist eine Abwärtsspirale.

Volker

Wir haben es doch auch. Wir haben das Thema doch auch im Verlag, zum Glück noch nicht. Aber das Ding ist, wir haben für Bücher gilt ja die Buchpreisbindung. Das heißt, da gibt es zum Glück keine Rabatt Schlacht. Aber es gibt dann doch einen Moment, da darfst du das Buch billiger verkaufen. Das ist nämlich in dem Moment, wo du anfängst es zu verramschen und vom Markt nimmst.

Thomas

Dieser Ausdruck heißt auch das steht sogar im.

Volker

Ja, der Paragraph heißt so, ja genau.

Thomas

Dass man die Sachen verramscht. Klar, wenn Verlage noch eine Restauflage da haben und da eine gewisse Frist abgelaufen ist, das Buch aus der Buchpreisbindung raus ist. Und da gibt es auch Händler, die das dann kaufen. Also das ist auch ein Geschäftsmodell, klar. Aber das. Ist wirklich…

Volker

Aber es ist ein einmal Geschäft mit diesem Produkt. Weil wenn es dann weg ist, ist es weg. Und das Ding an der Sache ist, es ist dann der 5′-Euro’-Tisch.

Thomas

Ja, genau. Genau so ist es. Und das ist einfach diese Nummer mit dem Black Friday. Das Schlimmste ist, dass man Kunden verärgert. Eigentlich verärgert man sie. Es gibt natürlich diese Schnäppchen’-Jäger und unser Programmierer, der eben auch tolle Shops macht, auch für andere Kunden noch einige weniger, weil wir ihn voll auslasten, der hat mir am Black Friday erzählt, dass eine Kundin von ihm auf die Idee kam bzw. Nicht auf die Idee kam, sondern völlig verpasst hat, dass es Black Friday ist und voller Panik bei ihm angerufen hat, ob er nicht schnell noch eine Rabattaktion machen könnte frühmorgens, damit sie auch was am Black Friday machen kann. Wo ich gedacht habe, wenn die mir das früher erzählt hätte, hätte ich mal so ein paar Argumente in den Raum geworfen, ob es nicht klug ist, das zu lassen und vielleicht sogar das umzutreten als Marketingkonzept und zu sagen Ja, kann man machen. Man kann am Black Friday unglaubliche Rabatte geben und dann an allen anderen nicht Black Friday Tagen im Jahr die Menschen verärgern, dass sie zu viel bezahlt haben. Stell dir vor, du kaufst am grünen Donnerstag sozusagen an dem Tag vor Black Friday ein tolles Produkt für viel Geld und am nächsten Tag kostet es nur noch 10% von dem. Also es gibt ja Anbieter, die gehen da auf 90 Prozent und so weiter. Das ist ja brutal. Übrigens gibt es ein schönes Tool, KI gesteuert mittlerweile, ein Plugin für für den Browser, wo man gucken kann, sind die Black Friday Angebote wirklich günstig? Und dann sieht man Nein, sie sind es nicht. Kann sein, dass das Black Friday Angebot wirklich das günstigste ist, was man überhaupt bekommen kann. Man sieht aber im zeitlichen Verlauf, dass das immer wieder vorkommt. Also das ist eine, wir reden ja über Preise. Natürlich ist das eine Kalkulation. Das machen ja Tankstellen auch. Die sagen okay, wenn morgens alle tanken müssen, dann mache ich den Sprit 10 Cent teurer. Und wenn abends alle den Tank voll haben oder wie auch immer, zu welchen Tages’-und Nachtzeiten, dann mache ich den 10 Cent billiger. Selbst wenn der Weltmarkt so schwankt, hat das nichts damit zu tun, weil die haben den Sprit schon gekauft. Die haben einen Tank, die Raffinerie hatten einen Tank, spielt also überhaupt keine Rolle. Das ist reine Geldmacherei. Du bist darauf angewiesen. Du musst jetzt kaufen. Und deswegen spielen die da mit. Die machen es dann ganz, ganz billig. Dann sind die Schlangen immer lang. Für die Leute, die sie haushalten können und sagen Ich achte darauf, ich habe vielleicht sogar eine App, die mir sagt Oh, jetzt ist es besonders billig. Dann sind die Schlangen immer von der Tankstelle lang. Und zu den anderen Zeiten ist es so, dass dann die Leute tanken müssen, die aber bestimmt nicht noch mal kommen, weil sie es nicht vermeiden können, weil sie halt sauer sind, dann so viel zu bezahlen. Wir wollen unsere Kunden nicht verärgern. Das ist ein scheiss Prinzip auf Deutsch gesagt, oder?

Volker

Ja, finde ich. Und was mich jetzt am meisten amüsiert, ist, dass wir uns jetzt hier festgefahren haben im Black Friday. Weil eigentlich wollten wir heute über Gutscheine reden.

Thomas

Ja, wir wollten nicht nur über Gutscheine reden, wir wollten über die Idee reden. Wie kann man es hinkriegen, dass andere Firmen unser Marketing bezahlen?

Volker

Und das ist doch mal was Positives. Dann lass uns doch jetzt hier einen radikalen Themenwechsel machen

Thomas

Volker, wie sagst du immer? Ich wollte mich nicht aufregen. So ähnlich. So in dem Versuch, den Hessischen Dialekt nachzumachen. Du kannst es noch besser. Wobei man immer hört, dass es nachgemacht ist. Aber wir wollten uns ja nicht aufregen.

Volker

Ich wollte mich nicht aufregen. Genau. Genau.

Thomas

Deswegen lassen wir das Thema Black Friday jetzt weg und überlegen mal, gibt es eine Möglichkeit, dass andere Unternehmen dein Marketing bezahlen? Und ich kürze es ab. Ja, die Möglichkeit gibt es. Und das ist eine sehr, sehr spannende Geschichte. Es gibt Firmen, die haben sich darauf spezialisiert. Also Beispiel, du kennst das mit dem Begriff Lead Magnet schon mal gehört?

Volker

Ja, klar.

Thomas

Also Lead ist ja praktisch eine Adresse, mit dem du sprechen kannst, den du ansprechen kannst, den du an eine Kampagne schicken kannst, E’-Mails, den du anrufen kannst und und und. Und angenommen, du willst jetzt mit jemanden, willst jemanden in dein Ladengeschäft holen, möchtest jemanden an den Beratungstisch holen, bist Versicherungsfachmann, bist Unternehmensberater wie ich oder oder oder. Gibt es ja viele Varianten. Oder möchtest du mit jemand über einen neuen Podcast sprechen. So, da gibt es viele Varianten. Wie kriegst du den Menschen am Tisch? Weil wir wissen, viele Menschen sagen, Verkaufen ist nicht das Problem. Wir haben schon oft gesagt, dass Verkaufs Schulung brauchen die wenigsten. Weil Verkaufen können können die meisten. Nur im Verkaufsgespräch ist es gar kein Riesenthema. Nur wie bekomme ich dieses Verkaufsgespräch hin? Wie komme ich in die Situation, dass ich mit jemandem überhaupt ein Verkaufsgespräch führen kann? Das bedeutet, wie kommt er zu dir in den Laden? Wie kommst du in das Zoom Meeting? Wie kommst du überhaupt zusammen? Wie wirst du bei ihm eingeladen? Wie funktioniert das? Und da gibt es eine coole Idee. Ein Lead Magnet könnte zum Beispiel sein ein Whitepaper, dass du sagst Guck mal, du kannst dir hier eine Lösung, eine PDF, 400 Seiten, wie geht Podcast wirklich? Herunterladen, kostenlos. Und dann hast du die E Mail Adresse. Das ist das, wo man in dem Zusammenhang Lead Magnete kennt. Das ist aber so, dass du dann diesen Lead Magnet selber bezahlen musst. Musst du selber machen, musst du bezahlen und so weiter. Aber wir haben ja gesagt, es gibt eine Möglichkeit, dass andere das bezahlen. Und das ist eine wunderbare Möglichkeit. Zum Beispiel wird das gemacht, wenn Weller die Produkte bekannt machen will. Also ich weiß nicht, wer damit angefangen hat. Ich glaube, es gibt schon länger. Aber von Weller weiß ich definitiv, von L’Oreal auch. Also diese großen Konzerne machen sowas. Also was gibt es da? Du kannst eben das Produkt kaufen. Und wenn du ein bestimmtes Produkt kaufst, bekommst du einen Reisegutschein als Beispiel in Höhe von 240 € geschenkt. Ich finde das ein Hammer, oder? 240 €. Und der Witz an der Sache ist, das ist so aufgemacht, dass du das bei ganz, ganz vielen Reisebüros, also es sind Pauschalreisen, keine individuellen Reisen, Pauschalreisen, aber hochwertige. Und das ist so, dass du diese Reisen in mehreren Reisebüros kriegst. Du kriegst das dann nur in den Ketten, die da mitmachen, aber das sind fast alle. Du kriegst es also den Gutschein kannst du wirklich fast überall in Deutschland einlösen, weil im Prinzip gibt es heute keine Reisebüros mehr, die nicht in einer großen Kette angeschlossen sind. Und du kannst dann googeln, kriege ich diese Reise irgendwo billiger und es gibt eine Best’-Preis’-Garantie. Wenn du das irgendwo… Wenn du das in deinem Handgelenk bekommen solltest, dann kriegst du die 240 € Rabatt auf den günstigsten Preis, den du nachweislich im Internet bekommen kannst. Also es ist nicht der Trick, ist nicht ich mache die Reise 240 € teurer und du kriegst dann einen Gutschein über 240 €, wie es ja so oft gemacht wird. Die rechnen also nicht mit der Blödheit der Menschen, sondern die rechnen damit, dass Menschen intelligent sind und das googeln und denken, ja, das kann ich auch Black Friday, vorher den Preis anheben und dann 50% runtergehen. Klasse, tolle Methode. Nein, das ist tatsächlich mega günstig und du kriegst tatsächlich 240 € ausgezahlt. Und zwar jetzt halte ich fest, du kriegst zweimal 120 Euro, weil der Gutschein gilt für zwei Personen, also nicht für eine Person, sondern für zwei Personen. Und wie bekommst du, das ist auch spannend, wie bekommst du denn den Gutschein ausgezahlt? Du bekommst, wenn du die Reise gebucht hast, einen Scheck geschickt über 240 €. Ich habe immer noch einen Scheck im Auto liegen, den ich noch einlösen muss über ein anderes Projekt. Da geht es Werbesammlungen. Ich sammle Werbung für ein Unternehmen. Bevor ich es in die Tonne werfe, werfe ich da rein und kriege für jedes volle Kistchen da einen bestimmten Betrag. Finde ich klasse. Hier ist es also ähnlich. Du kriegst einen Scheck und du hast gesagt, das mit dem Scheck hat noch einen ganz anderen Effekt, oder?

Volker

Na ja, du siehst erst mal, dass du das Geld bekommst. Auf dem Konto geht es unter. Also natürlich nimmst du das wahr, dass du Geld bekommen hast. Aber du hast was Haptisches in der Hand, musst es zur Bank bringen, beschäftigst dich damit und das ist fest verankert.

Thomas

Ja, nicht nur das. Es ist nicht nur so, dass es auf dem Konto untergeht. Du würdest es ja auf dem Konto gar nicht sehen, wenn die 240 € sofort abgezogen würden.

Volker

Also wenn ich jetzt in der Zahlung, wenn es da sofort abgezogen wird, ja genau, dann wäre es noch blöder.

Thomas

Dann wäre es noch blöder. Und wenn du es dann überwiesen bekommst, geht es unter. Da weißt du vielleicht gar nicht, wo kommt das her? Weil der Zahlungsanbieter vielleicht gar nicht der Reiseveranstalter ist, sondern jemand anders. Dann freust du dich zwar über die 240 €, verbindest das aber nicht mit dem Anbieter. Das ist ja der Sinn der Sache. Also man will wirklich noch einen ganz bewussten, ganz, ganz intensiven Touchpoint erzeugen. Deswegen Scheck. Du musst dann auf die Bank gehen. Aber du gehst gerne auf die Bank, weil es sind 240 €, die du wirklich einzahlst, physikalisch sozusagen. Das hat irre Effekte. Die Frage ist: Hat L’Oreal oder wer auch immer diesen Gutschein da jetzt rausgibt für diese Reise, hat das L’Oreal bezahlt? Ja oder nein?

Volker

Na ja, wenn du die Frage natürlich jetzt so aufbaust und stellst und das Thema so anmoderierst, sage ich mal nein.

Thomas

Wer hat es denn bezahlt? Weil irgendjemand muss es bezahlen, weil du kriegst tatsächlich kein Fake, 240 €.

Volker

Ich würde jetzt mal tippen, dass es vielleicht eine Provision des Reiseveranstalters ist.

Thomas

Natürlich. Es ist so einfach. Natürlich. Weil der Reiseveranstalter hat folgende, folgenden Gedankengang dabei. Der muss Werbung machen, seine Reisen zu bewerben. Das macht er sowieso. Das heißt, wenn er eine Reise und du weißt, was ein Lead kostet für so eine Reise und deswegen auch zwei Gutscheine a 120 Euro, weil die Wahrscheinlichkeit, dass wenn zwei Menschen fahren, da drei oder vier fahren als Familie ist relativ hoch. Und die Wahrscheinlichkeit ist, dass da ein Upgrade gemacht wird vor Ort und noch irgendwelche Veranstaltungen bei Pauschalreisen, dass dann eine Busfahrt gebucht wird und so weiter ist auch relativ hoch. Und wenn der Reiseveranstalter wirklich geliefert hat und das ein toller, toller Urlaub war, wie wahrscheinlich ist es, dass du das nächste Mal wieder dort buchst? Das alles zusammengerechnet. Da ist diese 240 €, die der Veranstalter dafür zahlt für diesen Gutschein, das war ein preiswerter Lead und es ist ja kein Lead. Es ist ein Kunde, den du kaufst mit 240 €. Es gibt ja Firmen, die geben 240 € für ein Lead aus, in der Hoffnung, dass dann ein Kunde raus wird. Du kaufst ja da 240 € für den Kunden. Und jetzt kommt nämlich noch was dazu. Es gibt Menschen, die kommen dann zu dir in das Beratungsgespräch, weil du sie gekötert hast und sagst Guck mal, du kriegst diesen Reisegutschein geschenkt. Du fährst doch auch gerne nach Südafrika oder so was. Das weiß ich von dir persönlich oder so was. Und dann, also das war jetzt nur ein Beispiel. Ich weiß nicht, ob du gerne nach Südafrika fährst, aber wir hatten gerade mit einem der Mitarbeiter von uns das Thema, dass der gerne nach Südafrika fährt. Deswegen ist mir das eingefallen. Und dann kann es sein, dass der deswegen kommt, weil er sagt, ja ein Gutschein. Der Gutschein verfällt aber nach einem Jahr oder nach anderthalb Jahren. Da gibt es ein Ablaufdatum, was ja auch legitim ist. Was schätzt du, wie viele Gutscheine tatsächlich eingelöst werden?

Volker

Ich weiß es, das kann ich nicht sagen. Aber da ist immer doch eine relativ hohe Quote von Dingen, die tatsächlich nicht eingelöst werden.

Thomas

Ja, ich denke, dass wenn wir über 30 Prozent Einlösungsquote reden, dann haben wir eine hohe Quote. Das heißt, alle verdienen. Du hast den Menschen bekommen, weil du ihm was gibst. Das Reisebüro, der Kunde, der jetzt gebucht hat, der kostet in Wirklichkeit gar keine 240 €, sondern viel weniger, weil das ist ja sozusagen diese Mathematik, die dahinter steht. Und was dann eben noch dazu kommt, ist, dass du einen Dauerauftrag hast, einen Dauerkunden, die Chance hast zu sagen, okay, dem Reisebüro geht es ja genauso wie dir. Wenn das Reisebüro oder der Reiseveranstalter in dem Fall beweisen kann, dass er hochwertige Reisen liefert, toll organisiert mit super Service auch zu einem guten Preis, dann buchst du das, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du den nächsten Urlaub dort sehr, sehr hoch. So, jetzt wissen wir also, wer das bezahlt. Wie funktioniert das Ganze? Was würdest du denn für diesen Gutschein ausgeben? Und es gibt Firmen, die verkaufen dir diese Gutscheine. Das Spannende ist, du kannst diese Gutscheine kaufen, kosten ungefähr. Wir reden ja über Insights. Ich weiß nicht, ob die Firmen das mögen, dass ich da jetzt Insights verrate, ist mir aber egal, weil wir wollen hier einen hochwertigen Content für unsere Zuhörerinnen und Zuhörenden bieten. Also so ein Gutschein kostet die 10 €. Der Druck des Ganzen, du weißt es, wir drucken selber viel. So ein Gutschein zu drucken, kostet ein paar Cent, 20, 30 Cent. Das Layout, also mit Layout, es ist nicht so trivial zu drucken, weil es muss natürlich eine Seriennummer drauf gedruckt sein, die bei jedem Gutschein anders ist, damit du das nachvollziehen kannst. Wo kommt der her? Und so weiter. Also es ist nicht ganz so trivial. Ich sage mal, der Druck mit der Erstellung, ein schönes Layout zu machen, das attraktiv ist und so weiter. Es ist eine Faltkarte, die du auseinanderfalten kannst. Das sind ja zwei Gutscheine. Also so eine Perforierung ist da drin, dass du die zwei Gutscheine auseinander ziehen kannst und und und. Also der Druck kostet sagen wir mal einen Euro, bleiben 9 Euro. Und diese 9 Euro, die gehen an diese Firmen, die das Ganze organisieren, weil du musst ja dann, du brauchst ja dann Logistik hintendran. Du musst Menschen finden, die die Gutscheine kaufen. Du musst Menschen finden, Unternehmen finden, die diese Gutscheine eben sponsern. Die sagen Jawoll, ich gebe dir die 120 € pro Person oder 240 €. Und ja, das ist das Prinzip. Das ist eine der vielen Möglichkeiten, dass andere für dein Marketing bezahlen. Volker, ich kenne das Prinzip schon sehr lange. Deswegen war das verständlich für unsere Zuhörenden oder?

Volker

Also ich habe es verstanden. Aber natürlich, wenn man das noch nie gehört hat, muss man, glaube ich, einen Moment mal drüber nachdenken. Aber ich finde, das ist wahrscheinlich auch nicht für jedes Unternehmen passend. Aber gerade wenn du vielleicht eine hohe Taktzahl hast von Kontakten, die du machen möchtest, ist das ein hervorragendes Instrument.

Thomas

Ja, ist einfach ein Beispiel und soll auch dazu anregen, eigene Ideen zu entwickeln, vielleicht eigene Konzepte. Es gibt den Begriff Huckepad Marketing. Also warum soll jemand anders für dich bezahlen? Weil hier jeder einen Nutzen hat. Das Unternehmen, das den Gutschein verkauft für 10 €, da ist vielleicht der Druck und das Layout 1 €, das Organisieren 5 €, dann bleiben 4 € Marge übrig. Das ist nicht schlecht. 40% Marge. Der Veranstalter hat was davon, haben wir gerade ausführlich darüber gesprochen. Und du hast natürlich was davon, weil du kriegst Leute in deinen Laden, an dein Schreibtisch, in dein Büro und so weiter. Du kannst dann Aktionen machen, dass du sagst, und das finde ich viel spannender, dass man sagt, es gibt jetzt eine Black Friday Aktion, das mal zu dem Bogen zu finden zum Anfang, und du sagst, wir verkaufen das und das heute und du kriegst zusätzlich einen Reisegutschein im Wert von 240 €. Bist du dann beleidigt als Kunde, wenn du das nicht findest, wenn du den normalen Preis zahlst? Ich weiß nicht.

Volker

Also das ist definitiv der bessere Weg, weil ich habe mein Produkt weder im Preis reduziert, sondern ich habe einfach für einen Aktionstag etwas dazugegeben. Das finde ich deutlich angenehmer.

Thomas

Und es muss ja kein Reisegutschein für 240 Euro sein. Aber solche Ideen und das dann andere bezahlen zu lassen, das macht es ja auch noch wertvoller, wenn du nicht schaust, es ist ein Gutschein von uns, wenn du das nicht drauf schreibst, dann sagen die Leute, ja, ist ja cool, das ist ja einkalkuliert. Sondern wenn es wirklich ist, wenn ich jetzt zum Beispiel einen Gutschein vergebe für eine kostenlose Workshop’-Schulung bei dir, ein völlig anderes Unternehmen, mal als Beispiel, dann hat das natürlich eine andere Wertigkeit, wie wenn ich einen Gutschein vergebe für eine Beratung bei mir. Das hat so ein bisschen Geschmäckle schon fast, oder?

Volker

Ja, also nein, die Idee ist einfach eine tolle Kombination von mehreren Unternehmen. Und was mich noch mehr fasziniert, ist, dass zwischendrin ein Unternehmen Wertschöpfung daraus noch generiert.

Thomas

Das ist das Allerwichtigste, ganz genau. Und wir haben dann wirklich mal einen der ganz, ganz wenigen Fälle in diesem Konstrukt, wo wir eine Win’-Win’-Win’-Situation haben. Weil wir haben drei Beteiligte. Der Kunde hat einen echten Vorteil. Der Lieferant, also du als Lieferant des Kunden hast einen Vorteil. Aber eben auch der andere, der bezahlt für den Gutschein hat auch einen riesen Vorteil. Also was gibt schöneres? Und meine Idee ist, warum haben wir das erzählt? Weil wir wollen einfach anregen, welche Kooperationen kann man schließen? Welche Ideen kann man gemeinsam machen? Wo gibt es eine Win’-Win’-Win’-Situation? Und beim Kreieren dieser wunderbaren Konstrukte, Ideen, Konzepte, da wünsche ich unseren Zuhörern und Zuhörerinnen: Bleiben Sie mutig.