Das Buch als Schlüssel zum Expertenstatus:

Der beste Weg zum “Expertenstatus” ist das Schreiben eines Buches. In diesem Podcast mit Markus Miksch, Ghostwriter und Literaturagenten, gibt es Einblicke in das Schreiben von Sachbüchern und die Rolle von Verlagen.

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Inhalt der Episode

Teil I unserer nächsten Episoden-Reihe mit Ghostwriter und Literaturagent Markus Miksch. Dieses Gespräch wurde vor der Gründung des Mentoren-Media-Verlag GmbH aufgezeichnet.

In unserer heutigen Episode geht es um den “Expertenstatus”. Eine der wichtigsten Fragen für Know-How Unternehmer:innen: “Wie erlange ich diesen Expertenstatus?”

Der beste Weg, sich als Experte zu etablieren, ist das Schreiben eines Buches. Thomas Göller hat bereits einige Bücher veröffentlicht und spricht in diesem Podcast mit Markus Miksch, einem Ghostwriter und Literaturagenten. Markus wird uns Einblicke in das Schreiben von Sachbüchern und die Rolle von Verlagen geben.

Warum ist ein Buch zu schreiben der “Königsweg” im Marketing? Wie schreibe ich überhaupt ein Buch? Wie komme ich an einen Verlag, der das Buch auch veröffentlicht? Was ist der Unterschied zwischen Fach- und Sachliteratur?

 

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Transkript zu dieser Episode

Volker

Und heute beginnt im Unternehmer Academy Podcast wieder eine kleine Reihe. Diesmal gibt es ein Gespräch zwischen Thomas Göller und Markus Micksch in dieser und den nächsten Episoden. Und es geht den Expertenstatus. Genauer gesagt geht es die Königsdisziplin im Expertenstatus, nämlich durch ein Buch. Thomas Göller und Markus Micksch sind meine Geschäftspartner im Mentoren’-Media’-Verlag. Dieses Gespräch ist vor der Gründung des Verlages entstanden. Aber der Inhalt des Gespräches ist aktuell wie noch nie. Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know’-How Unternehmer mit Erfolg.

Thomas

Herzlich willkommen! Heute freue ich mich riesig, dass wir einen tollen Gast haben. Markus Micksch. Und in unserer Reise für die Solo und Know’-How Unternehmer gibt es einen Punkt, der immer sehr, sehr wichtig ist. Wie steige ich diesen sogenannten Expertenstatus? Das Wort Expertenstatus ist für mich immer so ein bisschen hoch strapaziert. Ist man wirklich Experte? Also ich bin ja der Meinung, Experte ist man dann, wenn andere zu einem sagen Du bist der Experte. Deswegen immer die Frage, sagen wir das oder sagen das andere? Aber wie kriegen wir andere dazu, dass sie sagen, wir sind Experte. Und der Punkt ist, es gibt eine Königsdisziplin im Marketing und so kann man das wirklich sagen, das ist ein eigenes Buch. Also viele Experten sagen, sie sind da reingekommen, weil der Tagessatz wird höher, die Reputation wird höher, die Kompetenzvermutung, die wir in anderen Teilen brechen werden, ist höher. Und ja, ich habe mittlerweile drei Bücher veröffentlicht, mitgeschrieben als Herausgeber und so weiter. Eins selbst geschrieben, ganz alleine, was ich auch jedem empfehlen würde. Also diese Nummer mit anderen zusammen, ja, war gut, aber ich würde es nicht mehr machen. Ich drück mal so aus. Deswegen kenne ich mich ein bisschen aus. Aber ein bisschen reicht für einen Videolehrgang, für eine Online’-Schulung halt leider nicht. Und deswegen habe ich mir heute jemand eingeladen, der sich damit auskennt. Wir haben da auch mal was vorbereitet, wie man so schön sagt. Und deswegen, lieber Markus, erzähl mal, wieso glaubst du, bist du hier eingeladen? Also sprich, warum kannst du das, was du kannst? Erzähl ein bisschen was über dich und wie wir dich in dem Thema Bücher schreiben und veröffentlichen da zusammenkriegen.

Markus

Also mein Name ist Markus Mixch. Ich komme gebürtig aus Wien und lebe seit 2002 hier in Deutschland schon einige Jahre. Und ich arbeite hauptberuflich als Großreiter und als Literaturagent im Bereich Sachbücher, also der Bereich Non Fiction umfasst eben Sachbuch’-Ratgeber, Fach’-Fachbücher.

Thomas

Wir kommen später darauf, was da der Unterschied ist.

Markus

Ja, genau da schauen wir uns noch an. Wir werden uns ansehen, wie schreibe ich überhaupt ein Buch? Wie gewinne ich einen Verlag? Brauche ich überhaupt ein Verlagshaus im Hintergrund oder genügt Self’-Publishing? Woran mache ich das fest? Warum ist Buchschreiben Königsweg im Marketing ist auch ein wichtiger Punkt. Das heißt, diese Themen schauen wir uns an. Was habe ich bisher produziert? Ich komme ursprünglich aus der Belettistik, also aus dem Soll’-Deschreiben habe ich einige Bücher geschrieben.

Thomas

Also Romane, Krimis.

Markus

Genau. Habe als Ghost’-Writer bislang etwa an die 30 Bücher veröffentlicht. Das sind Werke, die Buchpreise gewonnen haben.

Thomas

Ja, ich wollte gerade sagen, das ist ja auch nicht ganz selbstverständlich. Das darf man auch mal sagen. Ich weiß, dass du da immer sehr zurückhaltend bist. Deswegen sage ich es jetzt noch mal ganz, ganz deutlich, also von ihm verfasste Bücher, die ihr im Auftrag eben für andere geschrieben habt, nicht mit seinen Inhalten, aber mit den Inhalten der anderen, so gut rübergebracht, dass die tatsächlich hochwertige Buchpreise gewonnen haben. Das heißt, wir haben es hier mit einem echten Experten zu tun.

Markus

Bücher, die in Bestsellerlisten erschienen sind, also mit meine Spiegel’-Bestsellerlisten und die Buchpreise gewonnen haben. Das ist schön auf der einen Seite. Auf der anderen Seite, auf der anderen Seite sozusagen das Leid des Ghostwriters, ist es eben, dass er ganz, ganz häufig Geheimhaltungsklauseln hat. Das ist in meinem Fall natürlich auch so. Das bedeutet, ich darf die meisten Bücher nicht nennen. Das sind ganz wenige Werke, die ich als Referenzwerke auch nennen darf.

Thomas

Aber damit kann ich gut leben. Also ich kann unseren Zuschauern sagen, wir haben einige Klienten, die ich schon an Markus vermittelt habe und die sind alle total zufrieden. Ich darf natürlich den Namen oder will auch die Namen nicht sagen. Das ist auch in dem Fall nicht relevant. Aber ich stehe da auch wirklich mit meiner Erfahrung und meinem Namen, wie Hipp sagen würde, hintendran. Also ich empfehle Markus. Ich kenne einige. Du bist nicht der Einzige, den ich kenne und habe auch mit einigen Kontakt. Aber die Zusammenarbeit mit Markus ist halt grandios und unsere Kunden sind da immer ganz begeistert, weil es eher, wenn du als Großleiter inunterwegs bist. Unser Thema ist ja heute nicht nur Ghost, praktisch die Funktion als Gussfreunde, sondern ein bisschen was anderes. Aber wenn du da unterwegs bist, hast du natürlich die tolle Fähigkeit, diesen Stil des anderen da mit reinzubringen. Und das ist natürlich eine hohe Kunst, dass man in so eine Rolle rein schlüpft und sagt: Welchen Humor hat denn der andere? Würde der das jetzt so sagen? Würde der diesen Witz machen oder kommt er eher schief an und sagt So humorvoll bist du doch in Wirklichkeit gar nicht. Oder so trocken bist du doch gar nicht. Du bist doch viel lustiger. Also das ist natürlich schon eine hohe Kunst und die beherrschst du. Das ist sicherlich eine Form eines Talentes, bis zu einem gewissen Grad.

Markus

Und auch das Tempo. Also wie erzähle ich auch als Autor? Da gibt es viele Feinheiten, auf die es ankommt, dass wir dann sagen Okay, das ist jetzt dein Buch oder das ist das Buch des Autors. Oder wir sagen Na ja, ob du das jetzt wirklich geschrieben hast, weiß ich jetzt nicht. Und das ist eben die Kunst des Großreiters. Und die beherrsche ich glücklicherweise so zu schreiben, als ob es eben das Buch meines Auftraggebers wäre. Und ein anderer Bereich, den ich eben abdecke, das ist in der Gesamt’-Dienstleistung eben drin, steht auch isoliert, ist eben die Verlagsvermittlung. Und ich denke, das ist das größte Problem bei vielen.

Thomas

Genau, das Schwierigste. Die kommen dann in den Verlag. Richtig. Und vor allem wann muss ich mich auf die Suche machen nach einem Verlag? Also kommen wir gleich noch genauer darauf hin. Aber was ja überhaupt nicht funktioniert, ist die Nummer, wie es in den Filmen immer zu sehen ist, dass ich so einen dicken Pack mit Papier irgendwie so unter den Arm nehme und dann da hingehe oder verschicke. So wie diese schönen Filmszenen, wo dann das Skript, was nicht gelockt ist, als lose Platzsammlung durch den Wind fliegt. Das ist ja nicht nur, es wird nicht so gemacht. Das wäre auch kontraproduktiv.

Markus

Da kriegen die die Volkriese, die Verlage.

Thomas

Aber darüber reden wir im Anschluss.

Markus

Ganz, ganz ausführlich. Absolut.

Thomas

Das heißt also für dich noch mal zusammengefasst. Warum sollte man ein eigenes Buch haben? Ist es für jeden spannend? Ist es für jeden interessant? Gibt es Ausnahmefälle? Ich sage mal, du kennst diesen Spruch. Es gibt doch zu jedem Thema schon zig Bücher. Wie viele Bücher werden jährlich veröffentlicht?

Markus

Zirca 72.000, 73.000 Neuerscheinungen pro Jahr in Deutschland.

Thomas

Unfassbar. Jetzt kennen wir alle den Spruch Ja, zu dem Thema gibt es schon zig Bücher, aber noch keins von mir. Klar, kann man machen, wenn man so ein bisschen selbstbewusst ist. Aber warum brauchen wir es tatsächlich? Warum macht das Sinn?

Markus

Ja, und zwar, also ich beziehe mich primär auf den Bereich Non Fiktion, also weniger auf Beletristik. Das ist auch so ein ganz anderer Markt und ich denke, für uns ist heute wichtig, dass wir uns ansehen. Braucht es den Ratgeber, braucht es das Sachbuch oder braucht es das Fachbuch? Also warum sollte ich als Unternehmer ein Buch schreiben? Das ist ja schon mal angedeutet angesprochen. Es ist so, dass ein Buch eben nach wie vor eben mir hilft, mich bei meiner Zielgruppe zu positionieren. Das heißt, wenn ich ein Buch schreibe und die Leser wissen das inzwischen schon, die sind ja nicht doof, was das betrifft, dass wenn ein Buch es durch diese Verlagsetappen, durch diese Qualitätskontrollen im Verlag geschafft hat, dann steckt schon etwas dahinter. Das bedeutet, wenn ich jetzt ein Buch über einen Verlag veröffentliche, wir schauen es ja später an, was ist der Unterschied zur Selfpublishing, wann macht was Sinn, wenn ich mein Buch in einem Verlag geschafft hat, dann ist das auf jeden Fall ein Thema, das eine größere Leserschaft interessiert. Und auch ich selbst als Adressar, das Autor des Buches bin jemand, der etwas zu erzählen hat. Das prüfen die Verlage und manche machen das besser, manche weniger gut. Aber die wissen schon sehr gut, wie dieses Geschäft funktioniert. Das ist mal das eine. Das heißt also, ein Buch hilft mir bei meiner Zielgruppe wahrgenommen zu werden. Ganz grundsätzlich. Ein Buch hilft mir auch, wenn ich meine Kompetenz sozusagen in einem Buch darlege, wenn ich eigene Methoden habe, etwas Neues erschaffe. Also wir wollen ja mit… Die Grundidee des Buches… Das ist das erste sein. Ja, genau. Genau. Die Grundidee des Buches ist ja Wissen zu vermitteln, das bislang noch nicht existierte.

Thomas

Oder in dieser Form nicht.

Markus

In dieser Form genau. Oder in dieser Weise der Erzählung. Also es sollte etwas Neues sein und nicht ein reines Me’-too’-Produkt. Komme ich dann auch noch dazu, wie viel Lage damit umgehen. Dann biete ich eben einen Lesern einen Mehrwert und das kann dazu führen, dass zum Beispiel mein Honorar erhöht wird.

Thomas

Also das kriege ich ganz, ganz oft berichtet, dass also wirklich, wenn wir mit Tagessätzen arbeiten, das ist immer ein ganz gutes Maß. Du kennst meine Philosophie, dass ich eher davon empfehle wegzukommen und eher dieses Value’-based’-Fee, also die nutzenbasierte Honorierung. Aber der Tagessatz ist ein guter Maßstab, am Anfang mal erst recht. Und ich kriege von allen Autoren berichtet, dass der Tagessatz teilweise exorbitant steigt. Also da ist die Verdopplung schon fast normal.

Markus

Genau. Abhängig davon, auf welcher Ebene ich mich befinde. Und ich habe durchaus eben Autoren, die eben ein Buch schreiben, also mit der Maßgabe oder mit dem Ziel, eben den Tagessatz zu erhöhen. Das ist häufig, es gibt jetzt hier keine Schlagzeilen in dem Sinn, aber ich möchte eben von Erfahrungen erzählen. Es sind, den Tagessatz zu erhöhen, braucht es mitunter, abhängig jetzt von der Branche, von dem Thema, so zwei, drei Bücher, die ich am Markt habe. Also mit dem Erstlingswerk, das Erstlingswerk hilft mir sehr stark bei meiner Zielgruppe bekannt zu werden.

Thomas

Bei den Verlagen auch?

Markus

Bei den Verlagen genau auch, eine Wahrnehmung zu schaffen. Honorarerhöhung schaffe ich gut mit dem zweiten, dritten Buch kann natürlich mit dem ersten auch gelingen. Es kommt immer auf die Situation drauf an und es hilft mir mitunter. Es gibt es so, je nachdem, welchen Bereich ich bin. Es gibt so mit Dages Sätze, so zum Beispiel eine 3000er Hürde zu kommen oder so die 5000er Hürde und so weiter. Und das möge knifflig sein. Vielleicht weil es auch nur in unserer eigenen Wahrnehmung ist. Es ist knifflig und da kann mir das Buch oder da hilft das Buch. Das ist so ein Feedback, das ich von Autoren bekomme. Da hilft das Buch, über diese Grenze drüber zu kommen. Und das schafft es. Das ist das richtige Thema.

Thomas

Wie viel von diesen vielen Autoren, die es da jährlich auf der Buchmesse gibt, schaffen es tatsächlich mit dem Buch Millionär zu werden? Das ist ja so von vielen Autoren, die sich ganz am Anfang mit dem Thema beschäftigen oder eben noch nicht beschäftigt haben, so dieser große Traum. Wann kommt der nächste Bestseller? Wann wird mein Sachbuch so häufig verkauft wie der, wie heißt dieser Zauberer Lehrling da? Harry Potter? Harry Potter, ja. Wann wird mein Sach’-oder Fachbuch der nächste Harry Potter? Wie viele Millionen? Weil es gibt ja aus unserer Branche schon einige Beispiele, die ihre Bücher sechsstellig verkauft, teilweise siebenstellig. Ich kenne Autoren, die haben ihre Bücher in 30 Länder verkauft, in zig Sprachen, die sie selber gar nicht sprechen. Die hoffen, dass das da drin steht. Was sie glauben. Wir wissen es nicht, weil allein schon die Buchstaben kann ich nicht lesen, wenn es im Asiatischen übersetzt ist. Also das passiert ja. Aber wie wahrscheinlich ist das? Und wäre das eine Motivation, einen Grund, ein Buch zu schreiben?

Markus

Es gibt zwei Arten von Sachbücher, die ich rausbringen kann. Es gibt ja so zwei grundsätzliche Unterscheidungen auch von den Verlagen. Fangen wir mal so an. Es gibt ein Publikumsverlag und es gibt einen Fachverlag. Das heißt der Publikumsverlag, beispielsweise Ohlstein Gruppe oder nicht nur Verlagsgruppe. Das sind Verlage, die achten sehr stark darauf, wie gut kann ich dieses Buch an eine möglichst hohe Leserschaft verkaufen? Also es ist publikumsorientiert.

Thomas

Und haben die auch Sachbücher?

Markus

Ja, ja, ja, genau. Also Sachbücher, zum Beispiel eben Münchner Verlagsgruppe, das sind mehr Verlage, die darunter zählen. Die sind fast ausschließlich auf Sachbuch’-Ratgeber’-Bereich spezialisiert. Dann gibt es eben auch Fachbuchverlage, ganz berühmt ist der Springer Verlag als Beispiel. Und die haben so eine Mischung. Die machen so eine Mischkalkulation. Die brauchen natürlich Titel, die sich stark eben an Leserschaft widmen und da stark rausverkauft werden. Und die nehmen Bücher rein, die sie spannend finden. Das sind keine hohen Stückzahlen, die sie verkaufen, aber einfach, ihr Gesamtportfolio anzubieten, zu vergrößern, nehmen die solche Bücher eben auch rein.

Thomas

Was haben die dann, wenn die sagen keine hohen Stückzahlen? Was haben die dann so im Kopf an Stückzahlen?

Markus

So circa so 3.000 Stück. Also ich sage jetzt mal, ein Fachbuch sollte zumindest 3.000 Leser in einem Zeitraum von etwa 18 Monate erreichen können. Das ist eine Kalkulationsbasis. Da ist bei den meisten Verlagen auch dieser bei Giechender erreicht. Das macht dann wirtschaftlich auch für die Verlage Sinn. Und der Publikumsverlag, der geht mit anderen Maßgaben auch an seine Autoren ran. Das heißt also, der prüft das auch anders. Und das bedeutet für mich als Autor mal die grundsätzliche Frage Was will ich denn erreichen? Möchte ich möglichst hohe Aufmerksamkeit erreichen? Das kann ja durchaus ein strategisches oder auch ein wirtschaftliches Ziel sein, dass ich sage, ich möchte ein Buch schreiben. Mit diesem Buch möchte ich auf die Couch vom Markus Lanz, weil ich diese Aufmerksamkeit brauche, weil die eben auf mein Business einzahlt, als Beispiel.

Thomas

Wobei ich von vielen unserer Klienten oft höre, die tatsächlich das geschafft haben, auf diverse Talkshows eingeladen zu werden, dass das alleine noch gar keine Garantie ist für irgendwas. Also ich habe es wirklich unserem Klientenkreis hochkaräte aus der Branche. Die sagen, da passiert gar nichts. Und einige sagen Ja, das hat den Durchbruch gebracht. Ein bisschen auf das Thema an, auch auf das Geschäftsmodell drauf an. Also B2C, B2C, also sozusagen zum Endverbraucher ist mit Sicherheit schon spannend.

Markus

Klar, weil es viel größer ist.

Thomas

Weil es viel größer ist und die Leute sagen: „Ach, guck mal, das gibt es und da gucke ich mal und Google und Amazon und … Genau. Das ist alles schon sehr spannend. Im Fachbereich, da muss man gucken, wie speziell das ist. Ist da das Fernsehen überhaupt das richtige Medium? Man sagt ja auch immer, auf welchen Sender kommt es? Ist es dann irgendwie einer dieser Unterschichtensender, die wir haben? Oder ist es halt ARD und ZDF? Und das ist, glaube ich, sehr, sehr individuell. Aber ist natürlich eine schöne Sache und hängt auch mit der Persönlichkeit zusammen.

Markus

Natürlich nicht jedermanns Sache.

Thomas

Nicht jedermanns Sache. Oder umgekehrt sogar, dass ich sage, auch bei Land eingeladen zu werden. Ja, das ist für das Ego. Fürs Ego. Genau, fürs Ego. Ist das auch schön.

Markus

Aber jetzt mal zurückzukommen eben auf deine Frage nach dem Bestseller. Das ist natürlich selten. Ich sage mal, ein Prozent. Ich kenne keine Zahlen, keine belastbaren. Also ein Prozent, die wirklich Millionen damit machen. Da brauche ich auch normalerweise mehr so ein Buch. Also das sind dann schon so fünf, sechs, zehn Bücher und die allesamt sich stark verkaufen. 100.000 Stück zu verkaufen ist auch schon Aufgabe. Wann schaffe ich das? Und jetzt bin ich bei dem Punkt, jetzt bin ich auch bei Markus Lanzum. Also ich versuche so diese Brücke zu schlagen. Ich brauche dafür erstens mal ein Publikums’-Thema, also ein breites Thema, was eine breite Leserschaft interessiert. Und diese Bücher werden ganz anders geschrieben als reine Fachbücher. Beispielsweise dein Buch Wo sind meine Kunden?. Orientiert sich an einer eingeschränkten Leserschaft. Alles Menschen, die eben Unternehmer sind, Einzelunternehmer. Einzelunternehmer, nicht nur Unternehmer.

Thomas

Sondern Einzelunternehmer.

Markus

Genau. Und das ist…

Thomas

Mit viel Know’-How. Ja, mit viel Know’-How. Es gibt auch Einzelunternehmer, die jetzt ein Ladengeschäft haben oder irgendein Produkt verkaufen. Und das haben wir ja ganz bewusst, meine Klientel eben ausgesucht. Einzelunternehmer, die viel Know how haben und sonst nichts, sozusagen.

Markus

Genau. Und das ist Spitz. Das ist der Spitz, wenn man sich die gesamte deutsche Landschaft eben ansieht. Wenn ich stattdessen ein Buch habe, beispielsweise, dass sich damit beschäftigt, wie schaffe ich es mit einem, ich sage jetzt irgendein Thema, mit einem gesunden Schlaf künftig erfolgreicher im Leben, im Beruf zu werden? Oder mit einem gesund, wie schaffe ich es grundsätzlich, ich mache es noch breiter, künftig gesund und angenehm durchzuschlafen? Das ist möglicherweise ein Thema, das sehr, sehr viele Menschen interessiert. Wenn ich damit, wenn ich das gut schreibe und wenn ich Ansätze habe und leicht umsetzbare Techniken, Methoden dahinter, dann wäre ich vielleicht zu Markus Lanz als Beispiel eingeladen. Und wenn Menschen, die dem Markus Lanz dann verfolgen, sind ja glaube ich ein paar hunderttausend oder der dann nach wie vor gute Zahlen, dann werden höchstwahrscheinlich an die leicht fünfstellig 10, 20, 30.000 Menschen dann das Buch kaufe ich mir. Wäre dein Buch Thema, wärst du als Beispiel dort eingeladen, wird die Zahl weitaus geringer sein. Und das ist so die Frage, die dahinter steckt. Also wen möchte ich erreichen? Und ich kann durchaus ein B2C Buch schreiben, wo eine breite Leserschaft sich richtet und gleichzeitig B2B ausgerichtet sein. Also ich kann, wenn ich das Buch, wenn ich jetzt bei dem Beispiel bleibe, ich habe ein mein Schlafbuch. Das richtet sich an ganz viele Menschen. Und ich gehe gleichzeitig in Unternehmen rein oder ich trainiere Einzelunternehmer, ihnen Techniken zu zeigen, auch wenn sie schlaflose Nächte haben, aus welchen Gründen auch immer. Entweder weil das Geschäft so gut läuft oder weil es nicht so gut läuft. Wie sie trotzdem durchschlafen können, mehr Energie zu haben, habe ich im B2B Markt und schaffe da die Wahrnehmung. Und das ist so ein Stück weit so die Frage Wie positioniere ich mich? Und da sind wir beim ersten Punkt. Wenn ich ein Buch schreiben möchte, muss ich mir über diesen Punkt, über den wir uns jetzt gerade unterhalten haben, absolut im Klaren sein. Ein Publikums Buch wird eher polarisierend geschrieben werden. Da werde ich sehr klar Position beziehen. Ein Sarrazin zum Beispiel, der sagt alle Ausländer sind doof und stinken so in der Richtung. Der hat ganz klar, behaupte ich, ein Publikumsbuch geschrieben, damit möglichst viele Menschen zu erreichen und damit halt auch Geld zu verdienen. Das muss ich mir überlegen. Möchte ich wirklich ein Fach oder eher eine Fachspezifisches Publikum, möchte ich es ganz seriös und ruhig schreiben, dann werde ich nicht das breite Publikum erreichen. Und das muss ich wissen, das muss ich ganz, ganz vorne dran wissen, bevor ich mir überlege, einen Verlag zu suchen und so weiter, wie positioniere ich mich? Welche Zielgruppe und welche Erkenntnisse sollen die Gewinner in der Republik lesen?

Thomas

Wie oft kommt es vor, dass du, wenn du das jemandem erklärst, dass jemand sagt Herr Micksch doch ganz klar, ich möchte damit Millionen Umsätze machen, ich möchte mit einem breiten Publikum, ich möchte auf die Bank, ich möchte meinen Tagessatz verdreifachen. Also alles, was sie gesagt haben, ja alles vernünftig. Man muss sich entscheiden. Ich nehme alles. Was natürlich nicht geht. Aber wie oft kommt sowas vor? Das hat doch irgendwie jeder im Kopf, oder?

Markus

Also es kommt häufig vor. Ich sage mal 50/50. Und also viele, die meisten meiner Auftraggeber sind ja Unternehmer, sind Trainers, Vortragsredner, also dieses Klientel. Und die machen sich häufig schon auch im Vorfeld Gedanken. Also sind schon vorbereitet. Das ist so eine Gruppe. Dann also bei mir persönlich ist es so, dass ich zu 99% empfohlen werde. Und da haben sich schon zwei Menschen unterhalten. Das heißt, die kommen schon sozusagen vorgeprüft, vor vorbereitet auf mich zu. Aber doch 50%, die andere Seite ist immer eine meiner ersten Frage Was soll das Buch erreichen? Wollen sie Geld verdienen oder neue Kunden gewinnen?

Thomas

Und die sagen Würde das gehen, wenn einer sagt, ich will Geld verdienen mit dem Buch? Kann man das Buch so schreiben, dass es praktisch, weil es erfordert ja eine gewisse Anzahl, wie du gesagt hast, 100.000 Mal für eine Auflage oder 50 oder 200.000. Wir reden ja noch gar nicht vom Millionenzähler. Das wäre ja dann auch schon ganz erheblich.

Markus

Also sechsstellig ist schon eine Schlagzahl, also muss man schon erreichen. Also das ist schon nicht einfach zu erreichen.

Thomas

Und kann man das vorbildlich, also praktisch sagen… Versprechen? Nein, versprechen nicht, aber dass man sagt, die Chance ist relativ hoch. Wir richten alles danach aus beim Buch schreiben? Oder ist es dann immer noch… Doch, durchaus. Wie groß ist der Faktor Zufall?

Markus

Ja, durchaus. Ja, der ist natürlich da. Also es ist, wenn es Trends gibt und die Buchverlage machen ja auch nichts anderes, die schauen sich ja Trends an. Wohin wird sich der Buchmarkt entwickeln? Voraussichtlich. Ähnlich wie der Musikmarkt lässt sich denke ich durchaus gut vergleichen. Dann gibt es gewisse Trends, die erahnbar sind.